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"Move" im Test: So gut ist der erste Sonos "to go"
Der Premium-Lautsprecherhersteller Sonos betritt mit seinem neuen "Move" Neuland. Es ist der erste portable Lautsprecher der Firma mit Akkubetrieb.
Sonos ist bekannt für Lautsprecher, die bei der Qualität weit oben ansetzen, aber auch preislich höher eingestuft sind. Mit dem neuen Modell "Move" um 399 Euro überraschen die Kalifornier aber, denn es handelt sich um den ersten portablen, Akku-betriebenen und wetterfesten Lautsprecher des Unternehmens. Ein Sonos "to go" quasi. Kann der die gewohnt gute Sonos-Qualität beibehalten?
Funktionieren soll der "Move" so gut wie überall: Nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch im Garten, am Strand, im Wald oder im Auto – sogar auf der Skipiste. In den eigenen vier Wänden wird der Move einfach in einem Ladering "geparkt". Will man ihn in einem anderen Raum oder ins Frei nehmen, hebt man ihn einfach aus der Basis und trägt ihn dorthin.
Aber Achtung: Der "Move" ist weder ein Leichtgewicht, noch kompakt – er ist eine etwa doppelt so große Version des klassischen Sonos-Speakers "One". In der Funktion gleichen sich die Lautsprecher fast aufs Haar: Auch der "Move" wird per "Sonos"-App eingerichtet und kalibriert, kann auf Wunsch mit Alexa, Siri oder Google sprachgesteuert und mit anderen Sonos-Speakern oder Smart-Home-Systemen gekoppelt werden.
Rund neun Stunden im Akkubetrieb
Wie auch die übrigen Lautsprecher von Sonos wird der "Move" mit einem 2,4- oder 5-GHz-WLAN verbunden. Hier kommen aber gänzlich neue Funktionen dazu. Denn verlässt der "Move" die Wohnung, ist natürlich auch das WLAN-Netz weg. Um weiter zu streamen, nutzt der "Move" deswegen zusätzlich die Bluetooth-Technologie 4.2. Und weil auch nur die Basisstation mit einem Netzkabel verbunden ist, verfügt der "Move" über einen eingebauten Akku.
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Im Akkubetrieb gibt der Sonos Move neun Stunden lang Musik bei durchschnittlicher Lautstärke wieder, bevor er zurück in die Ladestation muss. Diese verfügt über einen USB-C-Anschluss für das Netzteil und lädt den Akku ungewöhnlich schnell. Zur Hälfte voll ist er nach rund einer Stunde, ganz geladen nach knapp über zwei Stunden. Gut dabei: Der "Move" spielt im Ladezustand einfach weiter Musik ab und bleibt nicht stumm.
Ein echter Outdoor-Lautsprecher
Wechselt man im Betrieb von WLAN auf Bluetooth per Knopf an der Rückseite des Geräts, dauert die Unterbrechung der Musik nur wenige Sekunden. Allerdings verliert man im Bluetooth-Betrieb die Möglichkeit, den jeweils gewählten Sprachassistenten zu benutzen und auch mit anderen Sonos-Geräten kann er nur im WLAN-Modus gekoppelt werden. Trueplay ist ebenfalls nicht bei Bluetooth-Verbindung verfügbar, später mehr zu der Funktion.
Andere Features machen den "Move" besonders: Damit er ein echter Outdoor-Lautsprecher ist, hat Sonos ihn wetter- und sturzfest gestaltet. Die Schutzart IP56 macht den "Move" resistent gegen Regen, Schnee, Staub, und Hitze sowie Kälte. Dazu sind unter dem Gehäuse Dichtungen verbaut. Im Regen zeigte sich der "Move" im Regen unbeeindruckt, Flecken können einfach vom Metallgehäuse gewischt werden.
Stabiles Gehäuse mit Gewicht
Einem Sturztest haben wir nicht versucht – das Gerät im stoßfesten Gehäuse wirkt aber so robust, dass es einen Fall aus einigen Zentimetern Höhe locker überstehen würde. Allzu sehr sollte man das aber nicht ausreizen. Steht der Lautsprecher aber auf einem ebenen Untergrund, ist ein Wegwehen oder Umstoßen durch leichtes Ankommen unmöglich: Der "Move" selbst hat drei Kilogramm Gewicht und steht dementsprechend sicher auf seinem Platz.
Auch die Maße sind nicht gerade kompakt, der Lautsprecher misst 24 x 16 x 12,6 Zentimeter. Tragen kann man ihn dank einer Mulde im Gehäuse aber trotzdem gut und sicher. An der Oberseite finden sich die Sonos-typischen Touch-Elemente für Lautstärke, Vor- und Zurück zum Musiktitel, Wiedergabe und Pause sowie Ein- und Ausschaltfeld für das Mikrofon. Der Status und Mikrofonzustand wird über ein kleines LED-Feld farblich ausgespielt.
Fantastischer Klang
Während der "Move" im Outdoor-Betrieb alle Stücke spielt, verliert der neue Lautsprecher im Vergleich zu den anderen Sonos-Speakern im Heimgebrauch allerdings den LAN-Anschluss. Dafür hat er als erster Sonos-Lautsprecher auch einen Power-Button. Das Klang-Design wurde ebenfalls überarbeitet, dahingehend, dass der "Move" raumfüllend klingen soll, egal wo er steht. Mitten im Raum erhöht aufgestellt wirkt es tatsächlich so, als ob der Ton aus jeder Ecke kommt. Überall funktioniert das aber nicht, am Boden platziert etwa klingt der "Move" noch immer gut, aber nicht mehr überragend.
Auffallend ist im Vergleich zum "One", dass der "Move" über eine ähnliche Wiedergabequalität und ein überragendes Klangspektrum verfügt. Etwas schwächer als bei den stationären Kollegen ist allerdings der Bass, stärker wirkt dagegen der Rundum-Soundeindruck. Hier kommt auch das optionale Trueplay ins Spiel: Auf Wunsch messen die eingebauten Mikrofone die Umgebungsgeräusche sowie Soundreflexionen und die verbaute Technik passt den Ton an, um jederzeit das beste raumfüllende Klangerlebnis zu bieten.
Auto-Regelung als praktische Funktion
"Trueplay" zeigt sich als fantastisches Feature im Heimbetrieb und erspart vor allem Anfängern das manuelle Kalibrieren ihres Lautsprechers. Dass es nicht nur ein Modeausdruck ist, zeigt sich schon beim Öffnen eines Fensters im Stationsbetrieb. Nur einen Sekundenbruchteil überdeckt das Windgeräusch den Klang, dann schwillt der Ton an und wirkt beinahe sofort wieder raumfüllend. Allerdings aktiviert sich Trueplay nur, wenn man den "Move" kurz in die Hand nimmt und wieder abstellt – und nur bei einer WLAN-Verbindung sowie aktivierten Mikrofonen. Wer dennoch besondere Hoch-, Mittel- Tieftonwünsche oder Bassvorlieben hat, kann noch immer manuell mit dem Equalizer nachjustieren.
Doch auch die automatischen Soundeinstellungen klingen fantastisch und lassen Konkurrenzlautsprecher etwa von Apple, Google oder Amazon, weit hinter sich. Preislich ist man da hoch angesiedelt, das Gebotene ist das Geld aber wert. Zumindest, wenn man den "Move" auch tatsächlich zwischendurch als Outdoor-Speaker benutzt, oder ihn zumindest im Haus oder der Wohnung immer mal wieder in einem anderen Zimmer einsetzt. Wird der "Move" nur stationär betrieben, gibt es günstigere Alternativen wie den "Sonos One", der einen ebenso fantastischen Sound bietet.