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Starker Sonnensturm prallt jetzt direkt auf die Erde

Ein gewaltiger Ausstoß geladener Teilchen könnte diese Woche die Erde treffen. Der direkte Zusammenstoß könnte Radio- und GPS-Signale stören.

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Eine UV-Aufnahme von der Sonnenoberfläche.
Eine UV-Aufnahme von der Sonnenoberfläche.
(Bild: kein Anbieter/picturedesk.com)

Dr. Thamitha Skov ist als Physikerin auf das "Wetter" im Weltraum spezialisiert. Am Wochenende hat US-Forscherin Skov vor einem besonders starken Sonnensturm gewarnt, der die Erde direkt treffen könnte.

Das ist kein gewöhnlicher Sturm

Mit einem herkömmlichen Sturm, wie wir ihn auf unserer Erde erleben, hat ein Sonnensturm nur wenig gemeinsam. Denn ein Sonnensturm bestehe aus einer großen Menge geladener Teilchen, welche von der Sonne ausgestoßen würden und die Erde treffen könnten, wie "futurezone" schreibt. In schweren Fällen könne dabei moderne Technologie in Mitleidenschaft gezogen werden – so zum Beispiel der Mobilfunk sowie Radio und GPS.

Kommunikationssysteme könnten definitiv gestört werden

Dies ist der Fall, weil die Sonnenteilchen die Ionosphäre beeinflussen, welche einen Teil der Erdatmosphäre darstellt. Da Funkwellen diese Ionosphäre als eine Art Spiegel benutzen, der die Signale zur Erde reflektiert, können die Kommunikationssysteme gestört werden.

Aktiven Phase des elfjährigen Sonnenzyklus

Aktuell ist die Sonne in einer aktiven Phase des elfjährigen Sonnenzyklus, daher ist es wahrscheinlich, dass sich solche Ereignisse in der nächsten Zeit häufen. Kommen besonders starke Sonnenstürme auf der Erde an, kann die Navigation von Schiffen und kleinen Flugzeugen beeinträchtigt werden, welche auf GPS angewiesen sind.

Im Extremfall führen Sonnenstürme sogar zu Blackouts auf der Erde. Denn die geladenen Teilchen können sehr starke Ströme in Hochspannungsleitungen induzieren. Die Folge ist, dass Transformatoren gestört werden und der Strom ausfällt. Am ehesten betroffen von diesen Folgen sind Nordeuropa, Kanada und Russland.

Elon Musk: "Sturm bewegt sich langsam"

Ein Sonnensturm hat im Februar dieses Jahres der Raumfahrtfirma SpaceX die Inbetriebnahme Dutzender neuer Satelliten kräftig verhagelt. Bis zu 40 von 49 Kleinsatelliten, die erst eine Woche zuvor lanciert worden waren, seien durch einen Sturm aus der Umlaufbahn gefallen und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht, teilte das US-Unternehmen von Elon Musk mit.

Weltraumwetter beobachtet

Anders als Dr. Thamitha Skov stuft das auf Weltraumwetter spezialisierte Space Weather Prediction Center (SWPC) den Sturm ein. Laut der Skala des SWPC handelt es sich beim Sturm nämlich nur um einen der Klasse G1 – die schwächste Form, wie Newsweek berichtet.

Geladene Teilchen variieren stark

Die Geschwindigkeit von ausgestoßenen geladenen Teilchen kann stark variieren, wobei einige nach Angaben des SWPC die Erde in nur 15 bis 18 Stunden erreichen können. Der aktuell beobachtete Sonnensturm wurde am 15. Juli ausgestoßen und bewegt sich besonders langsam.

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