Sie mag ehrliche Worte, hält aber nichts vom Krisengeheule. Gestern feierte Sonja Zwazl ihr zehnjähriges Jubiläum als Wirtschaftskammer-Präsidentin . Im Heute-Interview zieht die Klosterneuburgerin Bilanz und blickt in die Zukunft: Ich mache es nicht wegen dem Titel, sondern weil es mir Spaß macht. Ich habe noch so viele Ideen.
Heute: Bleiben Sie im Amt oder ist Ihre Mission erfüllt?
Zwazl: Ich werde es noch eine Periode machen. Die Funktion ist sehr schön und ich habe die Chance, Ideen umzusetzen. Ich verspüre keine Müdigkeit, finde es nach wie vor irrsinnig spannend. Die Wirtschaft muss sich in der Politik durchsetzen.
Ihre emotionalsten Momente in den vergangenen 10 Jahren?
Ich hab immer das Gefühl gehabt, was beizutragen und ein Grenzgänger zwischen Theorie, Praxis und Politik zu sein. Ich hab Dinge durchgebracht, wo andere Bundesländer schon w. o. gegeben haben. Meine wichtigsten Erfolge waren im Steuerrecht.
Was erwartet uns 2010?
1,2 bis 1,5 Prozent Wirtschaftswachstum in Niederösterreich sind realistisch. Die Situation ist nicht einfach, aber auch nicht katastrophal. Wir haben ganz einfach keine Krise.
In der Kammer war es ja verboten, das Wort Krise auszusprechen - ist das nicht übertrieben?
Wissen Sie, was ich damit bezwecken wollte: Bitte denkts darüber nach, ob es uns wirklich so schlecht geht. Wir jammern auf hohem Niveau. Es geht uns wirklich gut! Und das Wort Krise lähmt. Egal, wie schwierig die Situation ist, ich habe mich als Unternehmer damit zu beschäftigen, wie ich durchkomme.
Mit welchen Maßnahmen ist man 2010 gut unterwegs?
Bildung, Arbeit, Wellness, Energieeffizienz und Internationalisierung, wenn das für mich in Frage kommt.