Österreich

Sommerurlaub gefährdet: Flugausfälle wegen Personalnot

Flugreisende müssen diesen Sommer starke Nerven bewahren. Viele Flüge werden gecancelt, weil Mitarbeiter fehlen.

Sandra Kartik
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Wer in diesem Sommer mit dem Flugzeug verreisen will, braucht gute Nerven.
Wer in diesem Sommer mit dem Flugzeug verreisen will, braucht gute Nerven.
ALEX HALADA / AFP / picturedesk.com

Es kündigte sich bereits am verlängerten Fronleichnam-Wochenende an: Die Reiselust der Österreicher hat deutlich zugenommen, doch auf Flughäfen und bei vielen Airlines ist man darauf nicht optimal vorbereitet. Zahlreiche Mitarbeiter an Bord und noch mehr beim Bodenpersonal mussten in der Pandemie gekündigt werden, sich neue Jobs suchen oder sich umschulen lassen.

Nun fehlt Personal, vor allem an den Schaltern und bei den Sicherheitskontrollen. Krankheitsbedingte Ausfälle von Angestellten werden nicht nun für die Fluglinien spürbar, vor allem Passagiere bleiben verärgert zurück.

Etwa 500 Passagiere blieben in Salzburg hängen

Am Flughafen Salzburg mussten am vergangenen Wochenende mehrere Flüge der Günstig-Fluglinie Eurowings gestrichen werden. Etwa 500 Menschen konnten bis Sonntagfrüh nicht abheben. Auch die britische Easyjet muss laut "Kleine Zeitung" wegen des akuten Personalmangels in den kommenden Wochen weiter Flüge streichen. Am Flughafen London Gatwick mussten nun sogar die Flugzahlen begrenzt werden, weil es zu heftigen Problemen mit der Gepäckabwicklung gekommen war.

Auch am Flughafen Innsbruck kam es am Sonntag zu Flug-Streichungen. Nachdem ein Flug nach Kalabrien von Eurowings annuliert werden musste, strandeten etwa 100 Urlauber in Tirol.

AUA sieht sich gerüstet

Austrian wird hingegen mit allen verfügbaren Fliegern in den Sommer starten. "Wir haben uns bestmöglich für die Feriensaison vorbereitet und auch über 150 neue Flugbegleiter eingestellt", erklärt AUA-Sprecherin Sophie Matkovits gegenüber der APA.

Auch habe die heimische Airline bei seinen Mitarbeitern vorgesorgt: "In Wien gelang es uns, durch das Instrument der Kurzarbeit viel Personal in Beschäftigung zu halten, das jetzt wieder im Einsatz steht." Doch das Problem ist: "Auf vielen anderen Airports, die wir auch bedienen, ist das nicht so." Auch die AUA-Mutter Lufthansa hat bereits angekündigt, alleine im Juli 900 Flüge in München und Frankfurt streichen zu müssen.

Flughafen Wien gut aufgestellt

Der Flughafen Wien sieht sich jedoch ebenfalls gut auf die Hauptreisezeit vorbereitet. "Mit einem Personalstand von 80 Prozent vom Vor-Corona-Jahr 2019 kann der Airport das aktuelle und zu erwartende Passagieraufkommen gut abdecken", sagt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann in der "Kleinen Zeitung".

Das gesamte Personal von 5.000 Angestellten sei inzwischen zurück aus der Kurzarbeit. Zudem werden laufend neue Mitarbeiter eingestellt, zuletzt waren es etwa 100. Außerdem liege das Passagieraufkommen nur bei etwa 70 Prozent des Niveaus von vor der Pandemie, beschwichtigt er.

Betroffene können sich gegen die Flugstreichungen jedoch leider kaum wehren. Regelmäßig den Flugstatus checken, am Flughafen mehr Zeit einplanen und mit Storno-Möglichkeit buchen sind hier die Empfehlungen.

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