Welt
Somalische Piraten entführen Öltanker
Eine Gruppe von Piraten haben vor der somalischen Küste einen Frachter gekapert. Mehr als zwei Dutzend Männer hätten den Öltanker Aris 13 und dessen achtköpfige Mannschaft in ihre Gewalt gebracht. Das entführte Frachtschiff steuert gegenwärtig einen somalischen Hafen an, bestätigte ein Sprecher der EU-Marinemission.
Es ist die erste Schiffsentführung vor der somalischen Küste seit 2012. Bis vor einigen Jahren war die Gegend um das Horn von Afrika das gefährlichste Piratenrevier der Welt. Der entführte Frachter Aris 13 gehört einer panamesischen Gesellschaft, wird von einer Firma in den Vereinigten Arabischen Emiraten gemanagt und fährt unter sri-lankischer Flagge.
Die bittere Armut in Somalia treibt die dortigen Fischer seit längerem in die Piraterie, weil große Fischereiunternehmen ihnen die Lebensgrundlage entziehen. Üblicherweise werden Frachtschiffe internationaler Firmen gekapert und gegen ein Lösegeld zurückgegeben.
Chaos, Krieg, große Not
In Somalia herrschen seit knapp drei Jahrzehnten Chaos und Gewalt durch Milizen, kriminelle Banden und einen Aufstand der islamistischen Al-Shabab-Milizen.
Wegen einer anhaltenden Dürre und großen Ernteausfällen hat Somalia den nationalen Notstand ausgerufen. 6,2 Millionen Menschen sind laut Uno hilfsbedürftig – knapp die Hälfte der gesamten Einwohnerzahl Somalias. Wie viele Menschen und Tiere der Dürre bisher zum Opfer gefallen sind, lässt sich nicht sagen.