Ukraine
Sohn von Putin-Freund lässt Drohne in Norwegen steigen
Erneut wurde eine russische Person festgenommen, weil sie eine Drohne über Norwegen fliegen ließ. Es ist bereits der siebte solche Vorfall.
Wegen unerlaubter Drohnenflüge über Spitzbergen hat die norwegische Polizei den Sohn des ehemaligen russischen Eisenbahnchefs und Putin-Vertrauten Wladimir Jakunin festgenommen. Andrej Jakunin wurde am Montag in Hammerfest in Nordnorwegen festgenommen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
Der russisch-britische Staatsbürger habe zugegeben, illegal eine Drohne über der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen in der Arktis gesteuert zu haben, sagte eine Vertreterin der Polizei. Jakunin befinde sich in Untersuchungshaft, Drohnen und weitere elektronische Geräte seien beschlagnahmt worden, hieß es.
Nicht die erste Festnahme
Es handelt sich um die siebte Festnahme russischer Staatsbürger binnen weniger Tage. Sie werden beschuldigt, in dem an Russland grenzenden Norwegen, das mittlerweile Europas größter Gaslieferant ist, illegal unbemannte Fluggeräte eingesetzt oder unerlaubt fotografiert zu haben.
Im Zusammenhang mit weiteren Drohnenflügen in der Nähe von norwegischen Flughäfen sagte Ministerpräsident Jonas Gahr Störe am Mittwoch dem Sender NRK: "Es ist inakzeptabel, dass ausländische Geheimdienste Drohnen über norwegischen Flughäfen fliegen lassen." Die Russen hätten nicht das Recht, Drohnen über Norwegen fliegen zu lassen, fügte er hinzu.
Nicht die erste Festnahme
Wenige Stunden zuvor hatte der Flug einer Drohne in der Nähe des Flughafens von Bergen im Westen des Landes zu einer kurzen Unterbrechung des Flugverkehrs geführt.
Wie andere westliche Länder hat Norwegen als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ein Überflugverbot für Russen verhängt. Bei Verstössen drohen bis zu drei Jahre Haft.
Drohnen in der Nähe von Energie-Infrastruktur gesichtet
In Norwegen waren zuletzt immer wieder Drohnen an Energie-Infrastruktur gesichtet worden, unter anderem an Offshore-Öl- und Gasplattformen. Diese Berichte und die Sabotage an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee haben das Land zur Erhöhung seiner Sicherheitsvorkehrungen veranlasst.
Spitzbergen liegt tausend Kilometer vom Nordpol entfernt und ist norwegisches Territorium. Da auch Russland auf der Inselgruppe Kohle abbaut, beherbergt diese eine relativ große russische Gemeinschaft.