Politik
Sohn von Ex-Kanzler Kern attackiert Rendi-Wagner
Das ORF-Interview von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat viel Staub aufgewirbelt. Kritik kommt nun vom Sohn des Ex-SPÖ-Bundeskanzlers Christian Kern.
Nikolaus Kern, Sohn von Ex-SPÖ-Chef und -Bundeskanzler Christian Kern, ist nie um direkte Kritik verlegen. Das einstige Mitglied des SPÖ-Thinktanks "Sektion ohne Namen" hat nun in SPÖ-Chef Pamela Rendi-Wagner ein neues Ziel gefunden. Nach ihrem ORF-"ZIB2"-Auftritt am späten Montagabend stellte Kern der Politikerin ein vernichtendes Zeugnis aus. "Alles beim Alten: Absolut 0 Fehlereinsicht. Wie immer sind alle anderen schuld...", twitterte Kern nach dem TV-Auftritt. Rendi-Wagner wolle "keinen Sonderparteitag und keine Direktwahl, sondern alles das Parteigremium hinter verschlossen Türen entscheiden lassen".
"Und der nächste 'aber alle anderen sind Schuld' - Blödsinn: Als PRW die Partei übernommen hat, waren die Umfragen bei fast 30%, nicht bei 16%", so Kern weiter. Rendi-Wagner hatte in der seit Monaten tobenden SPÖ-Führungsdebatte und nach der Wahlschlappe in Kärnten erklärt: "Klar ist, man gewinnt gemeinsam und man verliert gemeinsam. Ein gemeinsamer Erfolg braucht auch einen gemeinsamen Willen." Die angeschlagene Glaubwürdigkeit schob sie auf die Querschüsse aus dem Burgenland von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und die öffentlich ausgetragene Führungsdebatte, die aktuelle Themen überstrahlen würde.
„"Genau dieses Störfeuer führt dazu, dass ich in diesem Interview sitze und darüber rede und nicht über die Teuerung"“
"Immer nur Schießen hinter dem Vorhang hervor oder aus der Hecke schwächt die Partei. Ja, das bin ich, die vorangeht, aber es braucht das Zutun aller", so Rendi-Wagner. "Genau dieses Störfeuer führt dazu, dass ich in diesem Interview sitze und darüber rede und nicht über die Teuerung." Freiwillig werde sie jedenfalls nicht das Feld räumen. Sollte es zu einem vorgezogenen SPÖ-Sonderparteitag kommen, werde sie wieder zur Wahl für die Spitzenposition antreten, so Rendi-Wagner. Sie "sehe nicht, warum ich das nicht tun sollte". Auch einer Kampfabstimmung will sie sich, falls es nötig sein sollte, stellen: "Warum nicht?"
Skurriler Moment im "ZIB2"-Interview: Von ORF-Moderator Armin Wolf danach gefragt, was sie denn besser als Doskozil könne, startete Rendi-Wagner mit "ich kann Ihnen sagen, was ich die letzten Jahre... ". Weiter kam sie nicht, Wolf grätschte mit einem "nein, bitte nicht" hinein. "Verantwortung übernehmen", war Rendi-Wagner schließlich zu entlocken, an Rücktritt denke sie nicht.