Niederösterreich
"So wurde ich mit 52 vom Elektriker zum Hundefrisör"
Helmut Sturm arbeitete als Elektriker und Drucker, war Betriebsrat, bis er im Vorjahr gekündigt wurde. Er stand vor dem Nichts und stand auf.
Helmut Sturm (52) ist eine ehrliche Haut: Der 52-Jährige ist ein echter Wiener eigentlich, wurde in der Bundeshauptstadt geboren und besuchte in Währing die Volks- und Hauptschule. Nach einer Elektrikerlehre arbeitete er bis 1990 als Elektriker und anschließend rund sechs Jahre als Postler.
Gut verdient als Drucker
"Ich suchte schließlich eine neue Herausforderung und landete im Zeitungsdruck bei einem bekannten Verlag. Meine Aufgaben waren Reinigung, Servicierung und Wartung. Doch das war mir nicht genug und ich engagierte mich als Betriebsrat. Diese Tätigkeit übte ich von 1998 bis 2020 mit viel Spaß und Engagement aus", so Sturm.
Plötzlich arbeitslos
Der Weinviertler verdiente sehr gut, mit der Heirat seiner Traumfrau Isabella im Jahr 2018 schien das Glück perfekt. Doch dann kam es knüppeldick: "Im Unternehmen wurde meine Abteilung aus Kostengründen ausgelagert und ich verlor meinen Job. Für mich war es das Schlimmste plötzlich arbeitslos zu sein", so Helmut Sturm über die Kündigung im März 2020.
"Anfangs war ich etwas bedrückt, doch resignieren war für mich der falsche Weg, das Leben geht immer weiter. Meine Frau Isabella, mit der ich seit 2018 glücklich verheiratet bin (Anm.: erste Ehe), gibt mir stets Halt und steht immer zu mir. Da ich sehr tierliebend bin und wir auch gemeinsam einen Hund (Chihuahua, Anm.) haben, sollte mein neuer Job etwas mit Tieren zu tun haben. Aus einer Idee wurde rasch ein fixer Plan - ich beschloss mich mit einem Hundesalon selbständig zu machen", so Sturm.
Hundefellstube
Also machte der 52-Jährige bis Mai 2021 eine Ausbildung als Hundefriseur und seit diesen Sommer betreibt der Tausendsassa die Hundefellstube in Wolkersdorf im Weinviertel (Bezirk Mistelbach) - für kleine und ganz große Vierbeiner - mehr dazu.