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So will Venedig Touristen-Ansturm jetzt bändigen

Venedig gilt als eines der am meisten überlaufenen Reiseziele. Am Donnerstag hat der Stadtrat Gegenmaßnahmen beschlossen.

Heute Redaktion
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Die Rialto-Brücke in Venedig gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Lagunenstadt.
Die Rialto-Brücke in Venedig gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Lagunenstadt.
Bild: Fotolia

Venedig ist eine traumhafte Stadt, wären da nicht die Touristenmassen, die vor allem im Sommer die romantische Stimmung zerstören und mehr und mehr "echte Venezianer" (nur mehr 55.000) vertreiben. Täglich sind es bis zu 100.000 Besucher, die sich durch die Stadt wälzen, in der Karnevalszeit sogar bis zu 130.000 Gäste.

Im April 2016 wurde bereits eine Bestimmung umgesetzt, wonach Anrainer im Wasserbus (Vaporetto) zuerst einsteigen dürfen.

Bürgermeister Luigi Brugnaro präsentierte nun Pläne, die endlich Antworten auf die Touristenmassen geben und das Zusammenspiel von Tourismus und Anrainern kompatibel machen sollen. Diese werden während der bald anlaufenden Sommersaison getestet.

Personenzähler installieren

An besonders stark frequentierten Orten sollen Personenzähler, etwa in Form von Drehkreuzen, installiert werden. Die ermittelten Zahlen sollen in Echtzeit via Social Media und offizieller Stadtwebsite angezeigt werden, um eine Überlastung zu vermeiden.

Promoten des "unentdeckten Venedigs"

Außerdem will die Stadt bisher weniger erforschte Ecken durch eine Werbekampagne für Besucher interessant machen. So könnten die Touristenmassen besser verteilt werden.

Einheitliches Öffi-Ticket

Ein Ticket, das für das ganze Stadtgebiet gültig ist, soll Urlauber ermutigen, die Touristenpfade zu verlassen.

Neuer Stadtplan gegen Wildpinkler

Neue Stadtpläne sollen alternative Besucherrouten vorschlagen und auf bestimmte Einrichtungen wie Picknick-Areale und öffentliche Toiletten hindeuten. Sie sollen verhindern, dass etwa Touristen auf Denkmäler urinieren.

Mehr Polizisten

Die Zahl der Polizisten soll erhöht werden, um Touristen mit schlechtem Benehmen etwas entgegenzusetzen und ihnen nachhaltigen Tourismus näher zu bringen.

Zahl der Unterkünfte beschränken

Eine maximale Gesamtbesucherzahl soll es nicht geben, allerdings soll die Zahl der Unterkünfte beschränkt werden.

(aj)