Coronavirus

So viele Kinder landen mit Corona auf Intensivstation

Pharmakologe Markus Zeitlinger von der MedUni Wien hofft auf die Corona-Impfung für Kinder – und schilderte die dramatischen Erkrankungen der Kleinen.

Rene Findenig
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Ein Kind wird auf der Intensivstation eines Spitals behandelt. "Gar nicht so selten", sagt der Experte.
Ein Kind wird auf der Intensivstation eines Spitals behandelt. "Gar nicht so selten", sagt der Experte.
THOMAS SAMSON / AFP / picturedesk.com

Dass die Corona-Impfung schützt, zeigen neue Daten: Von 1.000 voll geimpften Menschen erkranken nur durchschnittlich zwei an Corona, bei nicht vollständig Geimpften dagegen 22. Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Wien schilderten Mitarbeiter am Donnerstagabend in der ORF-"ZiB 2", wie sich ungeimpfte Erkrankte verzweifelt an die Helfer wenden würden. Sie würden sich wünschen, die Zeit zurückdrehen zu könne  und sich impfen zu lassen, "um das nicht erleben zu müssen", hieß es. Denn von einen auf den anderen Tag seien viele Betroffene plötzlich Pflegefälle.

"Das darf man auch nicht verschweigen"

"Vor ein paar Monaten hätte ich gesagt ja, (...) aber mittlerweile nicht mehr", sagte Pharmakologe Markus Zeitlinger von der MedUni Wien in der Sendung dazu, ob er noch Verständnis dafür habe, wenn man sich nicht impfen lassen wolle. Alle Daten zur Corona-Impfung lägen vor, die Impfung habe Hunderte Menschenleben gerettet, so der Experte. Es gebe bei der Spritze wenige unangenehme Nebenwirkungen ("das darf man auch nicht verschweigen"), aber schwere Gesundheitsstörungen würden verhindert, so der Experte. "Also nein, ich verstehe es nicht", so Zeitlinger zu den Impfverweigerern. 

Vor allem ältere Personen hätten aktuell ein größeres Risiko, sich mit Corona zu infizieren, so Zeitlinger, auch wenn sie bereits geimpft seien. Der Grund: Ihr Immunsystem sei meistens schon schwächer und der Impfschutz nehme ab, da die Gruppe einer der ersten war, die geimpft wurde. "Grundsätzlich" empfehle der Experten aber allen Altersgruppen eine dritte Impfung: "Wir haben auf der positiven Seite, dass  Antikörper sind nach der dritten Impfung noch weit größer sind." Und: Mit dem noch besseren Schutz würden auch die Impfdurchbrüche weiter abnehmen. 

"Ich habe selber zwei Kinder, als Vater will man das Beste für die Kinder"

"Wirklich schiefgehen kann nichts", so Zeitlinger zur Auffrischungsimpfung, es könne aber sein, dass man Nebenwirkungen wie Schüttelfrost gleich oder stärker als bei der zweiten Impfung habe. Stark baute der Experte auf eine Kinder-Coronaimpfung bereits in der zweiten Oktoberhälfte: "Ich habe selber zwei Kinder, als Vater will man das Beste für die Kinder." In Österreich würden laut Zeitlinger immer wieder Kinder auf den Intensivstationen landen, auch Wochen nach einer durchgemachten Infektion würden einige sehr schwer krank werden: "1 von 1.000 Kindern, das ist gar nicht so selten."

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