Gesundheit
So viele haben bisher Corona-Medikamente gebraucht
Bis Anfang Juli erfolgten in Österreich 24.090 Behandlungen mit fünf Covid-Medikamenten. Der größte Teil davon – nämlich 17.179 – in Wien.
Dass vor allem in Wien die meisten Behandlungen durchgeführt wurden, liege daran, dass "dass in Wien seitens der Gesundheitsbehörde die Medikamente direkt telefonisch angeboten und die Tabletten nach einem persönlichen Kontakt per Fahrradboten versandt werden", hieß es seitens des Büros von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
Behandlung im Spital und daheim
Bezogen auf ganz Österreich, gab es die meisten Verabreichungen in Krankenhäusern, wo 21.834 Therapien verbraucht wurden. Die Paxlovid-Tabletten dürfen auch durch niedergelassene Ärzte verschrieben und in Apotheken ausgefolgt werden. Bis Ende Juni gab es so 2.256 Verabreichungen, geht aus dem veröffentlichten Report der GECKO-Kommission hervor.
Am häufigsten wurde der monoklonale Antikörper Xevudy (Sotrovimab) verwendet, nämlich 7.933 Mal als Infusionslösung. Danach folgt Paxlovid in Form von zwei verschiedenen Tabletten mit 7.570 Verabreichungen, davon 5.314 Einheiten trotz Verfügbarkeit im niedergelassenen Bereich mehrheitlich in Krankenanstalten. Ebenfalls mehr als 7.000 Mal wurde Lagevrio (Molnupiravir) als Kapseln zum Einnehmen abgegeben (7.434 Mal). Geringere Verabreichungszahlen gab es bei Evusheld (1.044) und Regkirona (Regdanvimab, 109 Mal).
Noch sehr hoher Lagerbestand
Der Lagerstand ist jeweils noch deutlich höher als der bisherige Verbrauch. Am 5. Juli waren rund 283.000 Behandlungen mit den insgesamt fünf Medikamenten in Österreich verfügbar, darunter fast 100.000 Einheiten Paxlovid und rund 95.500 Mal Lagevrio (Molnupiravir).
Situation wird laufend neu bewertet
Die im Bundeskanzleramt angesiedelte gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO) tritt im Zwei-Wochen-Rhythmus zusammen und beobachtet und bewertet die Corona-Situation laufend. In Europa sei die Zahl der Neuinfektionen im Wochenvergleich zuletzt gestiegen, auch bei den Über-65-Jährigen, was sich "langsam auch in der Zahl der schweren Verläufe und Hospitalisierungen" zeige, heißt es in dem Report. Die Todesrate ging europaweit noch zurück, dürfte sich aber demnächst ebenfalls wieder erhöhen.
Die neuen Subvarianten seien nicht nur übertragbarer, sondern könnten auch Antikörpern besser ausweichen. In der kritischen Infrastruktur sei die Situation in Österreich "derzeit entspannt". Die prognostizierten steigenden Fallzahlen und die damit verbundenen Personalausfälle sowie das zeitliche Zusammenfallen mit der Urlaubszeit "könnten jedoch insbesondere für Krankenanstalten und Pflegeeinrichtungen demnächst eine besondere Herausforderung darstellen", warnt die GECKO-Kommission.