Wirtschaft

So viel Geld solltest du jedes Monat zur Seite legen

Sparen ist nicht immer einfach. Doch wer im Alter finanziell abgesichert sein möchte, sollte sich jedes Monat einen bestimmten Betrag zur Seite legen.

Stefanie Riegler
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In der Krise sparen die Leute mehr Geld an.
In der Krise sparen die Leute mehr Geld an.
Getty Images/iStockphoto

Wenn am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist, benötigst du definitiv einen Finanz-Check. Denn sparen lohnt sich. Gerade wenn ungeplante Ausgaben anstehen, wie etwa eine plötzliche Autoreparatur, solltest du auf einen kleinen Polster zurückgreifen können. Für größere Anschaffungen wie z.B. einen neuen Fernseher oder eine Urlaubsreise musst du ohnehin ein paar Scheine mehr einplanen.

Zu Beginn ist es deshalb ratsam, erstmal deine Sparquote zu berechnen. Sie bezeichnet jenen Teil des Nettoeinkommens, der nicht ausgegeben wird. Die Sparquote setzt die Ersparnisse ins Verhältnis zum verfügbaren Einkommen und zeigt auch, wie "finanziell frei" du bist. Für ihre Berechnung gibt es eine einfache Formel: Sparquote privater Haushalte in Prozent = Ersparnisse / verfügbares Haushaltseinkommen x 100. 

Experten empfehlen 10-15 Prozent Sparquote

Anlage-Experten empfehlen im Durchschnitt zehn bis 15 Prozent Rücklagequote. Sparen ist jedoch eine individuelle Sache und abhängig vom jeweiligen Ziel. Wenn dein Nettoeinkommen beispielsweise 1.300 Euro beträgt und davon 200 Euro ansparst, erzielst du eine Sparquote von 15,3 Prozent.

Die 50-30-20-Regel geht sogar von einer noch höheren Quote aus. So sind 50 Prozent deines Gehalts für die Fixkosten reserviert, 30 Prozent für Freizeit vorgesehen und 20 Prozent deines Nettogehalts solltest du ansparen.

Ein Beispiel: Bei einem Nettogehalt von 1.500 Euro, hast du 750 Euro für die Fixkosten und 450 Euro für die Freizeit zur Verfügung. Und für dein Sparkonto bleiben dir im Monat 300 Euro übrig, das sind 3.600 Euro pro Jahr.

Laut einer IMAS-Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen, die vor der Corona-Pandemie im Herbst 2019 durchgeführt wurde, sparen die Österreicher im Durchschnitt 259 Euro pro Monat.

In der Krise wird mehr gespart

Im Zeitraum von Oktober 2019 bis September 2020 sparten die österreichischen Haushalte nach Angaben der Statistik Austria 11,5 Prozent ihres verfügbaren Einkommens. Im Kalenderjahr 2019 lag die Sparquote noch bei 8,2 Prozent. Laut Nationalbank betrug die Sparquote im gesamten Jahr 2020 sogar 13,7 Prozent, das ist ein Plus von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Deutschland kletterte der Wert sogar auf 16,6 Prozent.

Grund dafür ist der verringerte private Konsum, der durch die Corona-Krise eingeschränkt wurde. Die Möglichkeiten Geld auszugeben, sind durch die geschlossene Gastronomie, Reiseeinschränkungen oder abgesagte Veranstaltungen deutlich geschrumpft.

Auch die Einkommensunsicherheit spielte dabei eine Rolle. Dass die Sparquote in Krisenzeiten wächst, ist nichts Neues. Bei angespannten Wirtschaftslagen tendieren Menschen eher dazu, mehr Geld beiseite zu legen.

Niedrige Zinsen als Herausforderung

Doch das Sparen bringt nicht mehr die gleichen Effekte wie früher, da sich die Zinslandschaft stark verändert hat. Vor allem die Sparbuchzinsen sind in den Keller gerasselt. Im Schnitt bekommen Sparer für täglich fällige Sparbücher nur 0,01 Prozent. 

Das bedeutet, dass sich das Ersparte nicht mehr "von selbst" vermehrt, sondern mit der Zeit auch weniger wert wird. Dabei zählen Sparbücher in Österreich immer noch zu den beliebtesten Geldanlagen.

Wie eine Studie der Erste Bank ergab, legen 80 Prozent der Sparer in Österreich ihr Geld auf ein Sparbuch. Weitere 60 Prozent haben einen Bausparvertrag, 44 Prozent parken ihr Geld am Girokonto und 28 Prozent nutzen Wertpapiere.

Haushaltsbuch als Hilfe

Um dir deiner Sparquote bewusst zu werden, ist es sinnvoll ein Haushaltsbuch zu führen und hier alle Einnahmen und Ausgaben einzutragen. Gerade im Alltag kannst du viele Tricks anwenden, um deine Sparquote zu erhöhen. Auch eine Reduktion der Fixkosten ist in diesem Hinblick wirksam, indem man z.B. den Strom- oder Handyanbieter wechselt oder auf das Auto verzichtet.

Wenn du auf ein spezielles Ziel hinsparst, wie etwa eine größere Reise, kannst du dir mit Berechnungen helfen. Als Beispiel: Deine Reise kostet etwa 2.000 Euro. Wenn dein Einkommen 1.300 netto beträgt und deine Sparquote bei zehn Prozent liegt, hast du dein Ziel in rund 15 Monaten erreicht.