Wirtschaft
So viel Geld bringt dir das Aus der Kalten Progression
Mit dem Abschaffen der Kalten Progression ist der Bundesregierung ein "historischer Schritt" gelungen. Doch was bedeutet das jetzt?
Die türkis-grüne Bundesregierung hat am Dienstag erste Details des sogenannten "Geld-zurück-Pakets" präsentiert. Insgesamt werden in den nächsten vier Jahren rund 28 Mrd. Euro in die Hand genommen, um besonders betroffenen Gruppen sowie Familien unter die Arme zu greifen – hier findest du die Maßnahmen im Überblick.
So lohnt sich die nächste Gehaltserhöhung richtig
"Angesichts großer Herausforderungen müssen wir auch an den großen Schrauben drehen", erklärt Finanzminister Magnus Brunner – und präsentiert ein Herzstück des neuen Anti-Teuerungspakets: "Oft wurde die Abschaffung der Kalten Progression angekündigt und viele Regierungen haben sich dazu bekannt – Wir setzen sie es jetzt um! Damit schaffen wir einen echten, nachhaltigen Systemwechsel zugunsten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler."
„"Natürlich wäre es bequemer für einen Finanzminister, diese Reform nicht anzugehen, aber es ist jetzt nicht die Zeit für Bequemlichkeit" - Brunner“
Die Kalte Progression hat – stark vereinfacht erklärt – den Effekt, dass man sich trotz Gehaltserhöhung weniger leisten kann, weil das höhere Gehalt in eine höhere Steuerstufe fällt. Die Bundesregierung schafft diese "heimliche Steuererhöhung" nun ab. Brunner: "Arbeitnehmer sollen von der hohen Inflation nicht bestraft werden, ihnen bleibt mehr Netto vom Brutto-Lohn". So lohnt sich die nächste Gehaltserhöhung richtig!
Künftig soll regelmäßig – wohl jährlich – ein Progressionsbericht erstellt werden, wie viel Geld das Finanzministerium durch die Kalte Progression einnimmt. "Zwei Drittel dieser Summe werden dann per Automatismus über Tarifanpassungen wieder an die Steuerzahler rückverteilt", so Brunner. Bleibt noch ein Drittel, das ebenfalls verpflichtend vom Parlament rückverteilt werden muss. Allerdings bleibt der Regierung ein Gestaltungsspielraum, für welche steuerlichen Maßnahmen sie das Geld ausgibt.
Familienbonus und Kindermehrbetrag verdoppelt
Außerdem werden der erhöhte Familienbonus und der erhöhte Kindermehrbetrag auf heuer (ursprünglich 2023) vorgezogen. Das soll zum einen über den Lohnsteuerausgleich passieren – man kann also bereits in der nächsten Arbeitnehmerveranlagung 2.000 Euro Familienbonus (statt bisher 1.500 pro Kind) sowie 500 Euro Kindermehrbetrag (statt bisher 250 Euro) geltend machen.
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