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So (un)treu waren die Österreicher während der Pandemie

Das Coronavirus ist noch lange nicht ausgestanden, doch nach zwei Jahren ist Zeit für eine Bilanz: So wirkten sich Lockdowns auf Beziehungen aus.

Clemens Pilz
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Während der Pandemie verlagerte sich die Dating-Szene (auch) ins Netz.
Während der Pandemie verlagerte sich die Dating-Szene (auch) ins Netz.
Getty Images/iStockphoto

Therese Kersten ist der Albtraum jedes Fremdgängers: Die 31-jährige Deutsche gründete 2010 in Wien die Agentur "Treuetester" und überprüft seither im Auftrag misstrauischer Frauen und Männer, ob es ihre Partner mit der Treue ernst nehmen und wie sie auf Flirt-Anfragen reagieren.

Wer glaubt, dass es während der Corona-Pandemie mit ihren wiederholten Lockdowns weniger Gelegenheit zum Fremdgehen gab, der irrt. Zumindest, wenn es nach den Zahlen der Treuetesterin geht: "Während der Pandemie konnten wir nur anfangs einen Rückgang an Tests wahrnehmen, was sich aber sehr schnell normalisierte. Es fand durch die Pandemie selbstverständlich auch eine Verschiebung vom persönlichen Treffen bzw. Test hin zu Tests per Social-Media oder WhatsApp statt. Bedingt auch dadurch, dass wir während der Corona-Hochphase keine persönlichen Treffen angeboten haben, sondern diese in allen Ländern gleichermaßen eingestellt haben", so Kersten zu "Heute".

Therese Kersten ist die Treuetesterin!
Therese Kersten ist die Treuetesterin!
Silvia Weiss

Aufträge überwiegend von Frauen

Die 31-Jährige, die mittlerweile in Paris lebt, beschäftigt mehr als 2.000 Tester und führt Aufträge in ganz Europa durch. Rund 25 Prozent entfallen auf Österreich. So hoch ist auch der Anteil der Frauen, die im Auftrag ihrer Partner "getestet" werden – die große Mehrheit der Aufträge betrifft also Männer, die der Untreue verdächtigt werden.

Eine Trefferquote könne man nicht angeben, erklärt Kersten. Denn wo Untreue beginnt – etwa schon beim Flirten oder erst bei einem Kuss – sei Ansichtssache: "Jeder Auftraggeber entscheidet für sich selbst, wann seine persönlichen Grenzen überschritten sind und der Partner untreu ist."

Lockdowns als Nagelprobe

Die Auswirkungen der Pandemie auf Partnerschaften differieren nach Erfahrung der Treuetesterin: "Einige Paare haben stärker zusammengefunden, da sie die Zeit während des Lockdowns gemeinsam genossen haben. Andere trennten sich aufgrund der räumlichen Entfernung und wieder andere sahen ein Zuviel der gemeinsamen Zeit als Belastung." Sie vergleiche die Lockdowns gerne mit dem ersten gemeinsamen Urlaub. "Denn hier gibt es auch Paare, die sich schon nach kurzer Zeit auf die Nerven gehen und andere, die gemeinsam aufblühen."

Treuetester gegen Unsicherheit

Dass also nach der anstrengenden Pandemie-Zeit beziehungstechnisch nicht alles in trockenen Tüchern ist, kann passieren. Wann aber solle man die Dienste einer Treuetesterin in Anspruch nehmen? Die Expertin empfiehlt: "Eine Treuetesterin oder auch einen Treuetester sollte man dann aufsuchen, wenn man merkt, dass ein Gespräch mit dem Partner zu keiner Veränderung im Verhalten oder in der eigenen Wahrnehmung geführt hat, um sich abzusichern. Oder auch dann, wenn es in der Vergangenheit in der Beziehung Vorfälle gab, die zu Verunsicherung geführt haben oder auch zum Vertrauensmissbrauch und -verlust, z.B. dann wenn der Partner bereits untreu war."

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    privat, iStock