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So ungesund ist der "gesunde" Fleischersatz

Heute Redaktion
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Schnitzel aus Quorn, Würste aus Tofu oder Faschiertes-Ersatz aus Seitan: Fleischersatzprodukte gibt es viele. Doch gesund sind sie nicht – im Gegenteil.

Durch den Verzicht auf Fleisch wollen viele Menschen Tierleben retten. Das ist lobenswert, aber nicht unbedingt gut für die eigene Gesundheit, wie eine Untersuchung von 100 Fleisch- und Wurstersatz-Produkten sowie 26 Alternativen für Milchprodukte zeigt.

Die von den deutschen Verbraucherzentralen durchgeführte Studie zeigte, dass die Alternativ-Wurstwaren im Schnitt kalorienärmer sind als das Original und weniger gesättigte Fettsäuren enthalten, was als gut zu bewerten ist.

Überwiegend schlechte Bewertung

Problematisch ist allerdings, dass ein Großteil der überprüften Produkte (80 Prozent) zu viel Salz enthält, was sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann (siehe Box).

Weiter identifizierten die Experten im fleischlosen Ersatz auch bis zu acht Zusatzstoffe, von deren häufigem Verzehr abzuraten ist, wie es in der Mitteilung heißt. Unter anderem handelt es sich dabei um E 425 – Konjak –, das vorwiegend in der asiatischen Küche als Geliermittel verwendet wird.

Nie mehr als fünf Gramm pro Tag

Salz macht das Essen schmackhafter. Doch ist es zu viel, schadet es der Gesundheit. Denn das Gewürz lässt den Blutdruck hochschnellen und erhöht zudem das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte und Nierenprobleme. Deshalb empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO, pro Tag nicht mehr als fünf Gramm Salz zu sich zu nehmen. Doch tatsächlich nimmt der Großteil der Menschen weltweit zwischen 7,5 und 15 Gramm Salz zu sich.

Das zeigt laut den Fachleuten, dass vegetarische und vegane Ersatzprodukte nicht zwangsläufig eine gesündere Alternative zu den Originalen darstellen.

Potenziell krebserregende Stoffe nachgewiesen

Zu einem ganz ähnlichen Ergebnis waren im Jahr 2016 auch die Prüfer des Magazins "Öko-Test" gekommen. Sie monierten, dass die meisten der getesteten Lebensmittel nicht nur zu viel Salz enthielten, sondern auch die "überraschend hohe Belastung" mit gesättigten Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOSH), die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Doch damit nicht genug: Laut einem Expertenteam des Norddeutschen Rundfunks (NDR) verwenden die Hersteller auch viel Zucker und Fett. Kritisch sei vor allem das in mehreren Produkten nachgewiesene Palmfett. Das sei zwar günstig, enthalte aber sehr viele ungesunde gesättigte Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel erhöhen. Desweiteren wurden auch Fettsäureester nachgewiesen, die beim Erhitzen von Pflanzenölen entstehen und möglicherweise Krebs erzeugen. (fee)