Ukraine

So stark haben USA Russland-Geheimdienst infiltriert

Zuletzt wurden über 100 Militär-Geheimnisse der USA geleakt. Das könnte zu einem echten Problem für die Ukraine werden.

Die russischen Geheimdienste sollen von den USA tief infiltriert worden sein. Leaks darüber könnten der Ukraine massiven Schaden zufügen.
Die russischen Geheimdienste sollen von den USA tief infiltriert worden sein. Leaks darüber könnten der Ukraine massiven Schaden zufügen.
Getty Images

Geleakte Geheimdokumente, die die nationalen Sicherheitsgeheimnisse der USA in Bezug auf die Ukraine, China und den Nahen Osten enthüllen, zeigen Berichten zufolge, wie tief das Pentagon die russischen Geheimdienste infiltriert hat. Die Dokumente, die am Freitag auf Twitter, Telegram, dem Message Board 4chan und anderswo aufgetaucht sind, enthalten Warnungen an die US-Geheimdienste vor russischen Angriffen in der Ukraine und sogar Details über bestimmte geplante Ziele, wie die "New York Times" berichtet.

Die Dokumente porträtieren ein angeschlagenes russisches Militär, das in seinem Krieg in der Ukraine mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, und einen militärischen Apparat, der zutiefst kompromittiert ist. Sie enthalten tägliche Echtzeitwarnungen an die amerikanischen Geheimdienste über den Zeitpunkt der Moskauer Angriffe und sogar über deren konkrete Ziele. Dank dieser Informationen konnten die Vereinigten Staaten der Ukraine wichtige Hinweise zur Selbstverteidigung geben.

Platzt Geheim-Plan der USA?

Weiter zeigen die Dokumente, wie der Krieg beide Seiten in dem Konflikt verwüstet hat – ein russisches Militär, das sowohl kompromittiert als auch dezimiert ist, und eine ukrainische Armee, der es an Luftabwehrmunition mangelt. Die als geheim eingestuften Dokumente enthüllen Berichten zufolge auch die Bemühungen der USA, die politischen und militärischen Spitzenkräfte der Ukraine auszuspionieren, sowie den gemeinsam mit der NATO entwickelten Plan, der der Ukraine helfen soll, einen Gegenangriff zu starten.

Eines der durchgesickerten Dokumente enthalte "einen geheimen Plan zur Vorbereitung und Ausrüstung von neun Brigaden der ukrainischen Streitkräfte durch die USA und die NATO für die Frühjahrsoffensive", heißt es auf einem Telegram-Konto, über das die Dokumente veröffentlicht wurden.

"Echter Schaden" für die Ukraine

Das Informationsleck hat laut der "New York Times" das Potenzial, den Kriegsanstrengungen der Ukraine echten Schaden zuzufügen, weil es aufdeckt, über welche russischen Agenturen die Vereinigten Staaten am meisten wissen. Das gebe Moskau die Möglichkeit, die Informationsquellen abzuschneiden. Aktuelle und ehemalige Beamte sagen, es sei noch zu früh, um das Ausmaß des Schadens zu erkennen, aber wenn Russland in der Lage sei herauszufinden, wie die Vereinigten Staaten ihre Informationen sammelten, und diesen Informationsfluss unterbreche, könnte dies Auswirkungen auf das Schlachtfeld in der Ukraine haben.

Das Justizministerium hat parallel zu den Ermittlungen des Verteidigungsministeriums eine Untersuchung der undichten Stellen eingeleitet. Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh sagte, das Verteidigungsministerium habe die Angelegenheit offiziell an das Justizministerium weitergeleitet. "Wir haben mit dem Verteidigungsministerium in dieser Angelegenheit kommuniziert und eine Untersuchung eingeleitet", bestätigte eine Sprecherin des Justizministeriums. Unabhängig davon sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski, er habe sich mit hochrangigen Militärs getroffen, um "Maßnahmen zu erörtern, um die Weitergabe von Informationen zu verhindern".

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