Wirtschaft

So sollen Langzeit-Arbeitslose wieder zu Jobs kommen

Mit der Aktion Sprungbrett will die Bundesregierung vor allem Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung bringen. Dafür investiert sie 400 Mio. Euro.

Michael Rauhofer-Redl
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Zusammen mit dem Arbeitsmarktservice will die Bundesregierung mit der "Aktion Sprungbrett" bis zu 50.000 Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung bringen.
Zusammen mit dem Arbeitsmarktservice will die Bundesregierung mit der "Aktion Sprungbrett" bis zu 50.000 Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung bringen.
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

150.000 Menschen in Österreich sind länger als ein Jahr arbeitslos. Mit heute startet das von der Bundesregierung initiierte Projekt "Aktion Sprungbrett". Ziel ist es, ein Drittel der Langzeitarbeitslosen wieder im Arbeitsmarkt unterzubringen. Dabei geht es vor allem um ältere Arbeitslose und solche, die bereits vor der Corona-Krise ohne Beschäftigung waren. 

Im Sommer sollen die Ressourcen beim Arbeitsmarktservice (AMS) erhöht werden. Betroffene beginnen mit einem dreimonatigen Arbeitstraining. Im Rahmen des Programms fördert die Regierung Unternehmen, die Langzeitarbeitslose aufnehmen. Es soll Lohnzuschüsse von bis zu 67 Prozent für bis zu zwölf Monate geben. Im Schnitt soll die Eingliederungshilfe 50 Prozent ausmachen. Bis Jahresende sollen so 15.000 Personen wieder eine Beschäftigung finden, bis Ende des kommenden Jahres sollen es gar 50.000 Personen sein. Insgesamt lässt sich die Regierung das Projekt 400 Millionen Euro kosten.

"Chance", die genützt werden soll

Gleichzeitig startet am Donnerstag auch Phase 5 der Kurzarbeit. Zuletzt waren knapp 300.000 Beschäftigte für die Kurzarbeit angemeldet. Experten gehen nun von einem deutlichen Rückgang aus. Für stark betroffene Unternehmen gilt das alte Kurzarbeitsmodell. Weniger stark betroffene Unternehmen erhalten ab sofort 15 Prozent weniger Förderungen. Für die Arbeitnehmer ändert sich nichts. 

Als Beispiel für das Projekt Sprungbrett nennt Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) im Ö1-Morgenjournal die Lebensmittelbranche, in der viele Kräfte gesucht werden. Vor allem für jüngere Frauen, die länger ohne Beschäftigung waren sei die aktuelle Situation eine "Chance", die es zu nützen gelte. Die Unternehmen zeigen sich interessiert, so der Minister. In einigen Regionen des Landes, etwa in Salzburg oder Oberösterreich sei die Anzahl der offenen Stellen fast so groß, wie die der Arbeitslosen. Daher sei es jetzt ein guter Zeitpunkt eine Aktion zu starten, die das Ziel hat, Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung zu bringen. 

Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) zur Aktion Sprungbrett: "Werden Überzeugunsarbeit leisten". 
Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) zur Aktion Sprungbrett: "Werden Überzeugunsarbeit leisten". 
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Der Erfolg der Aktion hänge auch von den Unternehmen ab. Diese müssten nun im Aufschwung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen, fordert der Minister ein. "Wir werden Überzeugungsarbeit leisten", so Kocher. Wenn die Vorbereitung gut sei und der Eingliederungsprozess gut begleitet werde, dann würden Unternehmen sehen, dass auch Personen, die längere Zeit arbeitslos waren, produktiv sein könnten.

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