Österreich

So soll Blau Weiß Linz gerettet werden

Kein Geld, kein Präsident, aber zumindest neue Hoffnung: Nach turbulenten Wochen gibt es nun einen Rettungsplan für Zweitligist Blau Weiß Linz.

Heute Redaktion
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In den kommenden Tagen und Wochen wird sich entscheiden, wie es mit Blau Weiß Linz weitergehen wird.
In den kommenden Tagen und Wochen wird sich entscheiden, wie es mit Blau Weiß Linz weitergehen wird.
Bild: GEPA-pictures.com

Der alte Vorstand entlassen, aber nicht entlastet, dazu ein Finanzierungsloch von rund 900.000 Euro: Es schaut nicht gut aus bei Blau Weiß Linz.

Am Mittwoch wurde, wie berichtet, bei einer Mitgliederversammlung Klartext gesprochen.

"Wir haben zwei Szenarien ausgearbeitet und den Mitgliedern präsentiert", sagt Neu-Interims-Vorstand Manuel Wellmann. Der saß bisher schon als Fan-Vertreter im alten Vorstand, wird nun vorerst gemeinsam mit Sargon Mikhaeel den Übergangs-Vorstand bilden.

Es gibt zwei mögliche Szenarien

Und das sind die Szenarien:

Eine Möglichkeit: Der Profibetrieb bleibt erhalten. Dazu müsste allerdings sehr schnell, sehr viel Geld aufgetrieben werden (nämlich rund eine Million Euro). "Wir sind bereits in Gesprächen mit Sponsoren", ist Wellmann vorsichtig optimistisch. Das Problem: Viele potenzielle Geldgeber wurden in den vergangenen Jahre von der Vereinsführung verprellt, wollen nicht mehr investieren. Und: Die alten und neuen Sponsoren müssten natürlich auch für die kommende Saison bereitstehen. Wellmann kann sich vorstellen, dass man die kommende Saison auch mit einem Minibudget von 1,4 Millionen Euro, statt mit den heuer geplanten 2,4 Millionen Euro, bestreiten kann.

Das andere Szenario: Das Geld fehlt. Blau Weiß spielt die Saison mit einem viel billigeren Team, sprich hauptsächlich Amateuren, in der Zweiten Liga fertig, steigt dann freiwillig in die Regionalliga ab. "Das ist machbar, dazu ist auch das nötige Geld da", so Wellmann. Man würde die GmbH (den Profibetrieb von Blau Weiß) dann in die Insolvenz schicken.

Verein muss erhalten bleiben

Ex-Ried Manager Stefan Reiter und Anwalt Peter Vogl (Ex-Präsident der SV Ried) sollen in den kommenden Wochen dafür sorgen, dass eines der beiden Szenarien umgesetzt wird. Viel Zeit bleibt ohnedies nicht, denn am 21. Februar ist die Winterpause in der Zweiten Liga beendet.

Bleibt am Ende die Frage, ob der Verein Blau Weiß überhaupt so aufgestellt ist, dass man im Profifußball aktiv sein kann (selbst wenn das nötige Geld da ist). Für Manuel Wellmann ist klar: "Natürlich können wir das. Wir haben sehr gute Strukturen, der Verein ist gut aufgestellt."

Oberstes Ziel, so Wellman, ist es allerdings, dass der Verein erhalten bleibt. "Es darf nicht sein, dass unsere 250 Nachwuchsspieler am Ende ohne Verein dastehen", so der Interims-Vorstand.

Unterdessen haben die Fans schon einmal die Geldbörsel geöffnet. Die 100 "Bausteine" für das neue Stadion (wir berichteten) wurden allesamt verkauft, das Geld ging an die Nachwuchsabteilung.