Welt
So sieht der "Green Deal" für die Zukunft der EU aus
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte heute ihren "Green Deal" vor, der ein nachhaltigeres Europa im Sinne des Klimaschutzes vorsieht.
Es ist eines der ambitioniertesten Projekte der EU, das einen Wandel in der gesamten Wirtschaft – von der Industrie bis zur Landwirtschaft – vorsieht. Das Ziel sind mehr Nachhaltigkeit etwa durch erneuerbare Energien und verbesserten Umweltschutz und weniger Emissionen.
Und so soll der "Green Deal" von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aussehen:
Netto null Emissionen bis 2050
Bis 2050 sollen nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden als die Böden und Wälder speichern können.
Kreislaufwirtschaft
Bisher ist unsere Wirtschaft relativ linear: Ein Produkt wird aus Rohstoffen gefertigt und danach weggeworfen. In Zukunft soll so gut wie alles wiederverwertet, erneuert oder in anderer Form weiterverwendet werden ("Upcycling").
Leistbare und zuverlässige erneuerbare Energien
Weg von Kohle, Öl und Gas hin zu Wind, Wasser und Sonne. Doch diese Art der Energieversorgung muss nicht nur leistbar(er) werden sondern auch zuverlässig – also etwa einmal die Sonne länger nicht scheint.
Nachhaltiges Transportwesen
Elektromobilität soll Verbrennungsmotoren im Transportsektor ersetzen. Bis dies vollständig geschehen ist soll es Übergangslösungen geben, etwa durch die Bindung von CO2.
Landwirtschaft und Umweltschutz
Die Landwirtschaft soll insgesamt grüner werden, der Einsatz von Pestiziden und Düngern soll drastisch reduziert werden. Es soll neue Standards für saubere Luft und sauberes Wasser geben, Wälder sollen aufgeforstet und erhalten werden.
Soziale Gerechtigkeit bei Finanzierung
Um zu verhindern, dass Bürger aufgrund der neuen Maßnahmen finanziell auf der Strecke bleiben, soll es "gerechte Übergangsmechanismen" geben. Vielen Menschen sind auf das Auto angewiesen, Öffis sind für sie keine Alternative bzw. in ihren Gegenden nicht (ausreichend) vorhanden.
Finanzhilfe
Eine Billion Euro soll für grüne Investitionen bereit gestellt werden um Staaten und Unternehmen bei der Umstellung zu helfen.
Importzölle für klimaschädliche Produkte
Damit die EU-Wirtschaft aufgrund dieser selbst auferlegten Regeln keinen Wettbewerbsnachteil erleidet, werden Importzölle auf klimaschädliche Produkte aus dem EU-Ausland eingehoben.
Die Umsetzung dieser Pläne wird kein leichtes Unterfangen. Umweltschützer und Grüne wollen schnellere und drastischere Maßnahmen, Konservative Kräfte und Unternehmen hingegen wollen langsamere und sanftere Veränderungen.