Tierische Trauer
So sehr kann dein Hund um den Kumpel trauern
Immer mehr Menschen setzen auf einen Mehrhundehaushalt, doch wie sehr betrifft der Tod des Hundekumpels auch den besten Freund?
Was ist besser als ein Hund? Richtig! Zwei, drei, oder ... Hunde. Immer mehr Menschen setzen auf den Mehrhundehaushalt und genießen das Rudel im Rudel. Im besten Fall verstehen sich die Hunde natürlich blendend, sind beste Freunde und übernehmen gemeinsam alle Aufgaben, die da so kommen mögen. Da wird im Garten herumgetollt, im Körbchen gekuschelt und manchmal sogar das Schweineohr geteilt.
So schön diese Zweisamkeit sein mag, so schrecklich ist dann der Verlust eines Hundes. Manchmal wird sich nämlich auch am Gegenüber orientiert und vor allem ängstliche und unsichere Vierbeiner profitieren und klammern an einem souveränen Tier. Wir Menschen trauern natürlich auch, weshalb uns die Depression des anderen Hundes oft gar nicht gleich auffällt.
Der Abschied
Es mag merkwürdig klingen, aber sollte ein Hund beim Tierarzt eingeschläfert werden, ist es wichtig dem Zweithund den toten Körper zu zeigen. Er sollte wirklich die Möglichkeit haben, nochmal an seinem Freund zu schnuppern und überhaupt zu begreifen, dass dieser über die Regenbogenbrücke gegangen ist.
Säugetieren wie Delfinen, Walen, Elefanten, Primaten, aber auch Hunden wird nur hypothetisch von der Wissenschaft zugeschrieben, eine Ahnung vom Konzept des Todes zu haben. Ob sie aber tatsächlich die eigene Sterblichkeit erfassen können, weiß man natürlich nicht. Trauer jedoch, ist allerdings messbar und ganz klar auch bei vielen Säugetieren Realität.
Wie trauert mein Hund?
Die Psychologie spricht immer von fünf Phasen der Trauer: Leugnung, Zorn, Verhandlung, Depression und Akzeptanz. Beim Hund gibt es vermutlich nicht ganz so viele Phasen, aber schon auch verschiedene Zustände, die man als Halter ernst nehmen sollte. Auch wenn dir beispielsweise total wichtig wäre, die Lieblingsdecke und das Spielzeug des verstorbenen Hundes so weit wie möglich im Keller zu vergraben, so solltest du diese Dinge für deinen Zweithund noch eine Weile liegen lassen. Er wird sich öfter versichern müssen, dass der Platz seines Kumpels tatsächlich leer bleibt.
Er frisst vielleicht zögerlicher als sonst, möchte mehr kuscheln und schon gar nicht alleine bleiben. Darauf sollte man liebevoll eingehen und dem Vierbeiner einfach die Zeit geben, die er braucht.
Bei Frauchen und Herrchen
Stirbt plötzlich die Bezugsperson eines Hundes, kommt es gegebenenfalls zu einem absoluten Kontrollverlust des Tieres. Jahrelange Rituale verschwinden nämlich ebenfalls mit dem geliebten Menschen und der Hund ist nicht nur traurig, sondern auch extrem gestresst. Oft ist die Bindung zu uns sogar stärker, als die Bindung zu Artgenossen, weshalb der Hund in ein tiefes Loch fällt, wenn du gehst.
Achtung:
Innerhalb der Trauerphase ist die Anschaffung eines neuen Vierbeiners möglicherweise kontraproduktiv und der gutgemeinte, neue Freund wird (noch) überhaupt nicht akzeptiert.
Ein neuer Besitzer sollte deshalb in erster Linie konsequente Stabilität bieten können. Neue Rituale einführen, die dem Hund Sicherheit geben, aber auch zulassen, wenn er vor dem Haustor eine Stunde sitzen und trauern möchte. Die Aufarbeitung des Verlustes kann auch beim Hund Zeit in Anspruch nehmen und sogar bis zu sechs Monate dauern. Sollte danach allerdings immer noch trotz aller Bemühungen die Lebensfreude nicht zurückkommen, helfen Experten weiter.
Auf den Punkt gebracht
- Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen Mehrhundehaushalt, doch der Verlust eines Hundekumpels kann auch den verbleibenden Hund stark beeinflussen
- Es ist wichtig, dem verbliebenen Hund den toten Körper zu zeigen, damit er den Verlust begreifen kann
- Hunde können trauern und zeigen verschiedene Anzeichen von Trauer, die ihre Halter ernst nehmen sollten, und die Aufarbeitung des Verlustes kann bis zu sechs Monate dauern