Österreich
So managt NÖs coolste Ärztin Praxis in der Krise
Rechts abbiegen für Rezepte, gerade aus für Verbände - Ursula Leitner hat in ihrer Ordination in Pottendorf ein Schleusensystem eingerichtet, liefert älteren Patienten Medikamente frei Haus.
„Wir Hausärzte halten Stellung. Niemand meiner Kollegen nimmt sich aus der Verantwortung", sagt Ursula Leitner gleich vorneweg.
Die Allgemeinmedizinerin mit Ordination in ihrem Heimatort Pottendorf (Baden) führte wegen Corona ein Schleusensystem ein, im Schichtbetrieb arbeiten zwei Ärzte, drei Krankenschwestern und zwei Ordinationsassistenten: Patienten, die nur Rezepte oder Überweisungen brauchen, biegen rechts ab, Patienten, die zum Verbandswechsel oder EKG kommen, gehen geradeaus und Kranke mit Infekten wählen die linke Schleuse.
Schleusen dienen Schutz
„Dieses Schleusensystem haben wir eingeführt, um Patienten und unsere Mitarbeiter zu schützen. Rezepte können per Postkasten, Mail, Fax oder Telefon bestellt werden. 300 Anrufe, 70 Mails am Tag sind es derzeit. Wir bringen dann die Rezepte so rasch wie möglich in die Pottendorfer Apotheke", erklärt Leitner, die auch rund 300 Substitutions- und viele Rücken-Patienten zu versorgen hat. Risikopatienten bekommen die Medikamente derzeit sogar per Hauszustellung.
„Wir wünschen uns aus öffentlicher Hand mehr Respekt und keine Unterstellungen. Insbesondere ,kleinere' Ordinationen brauchen endlich Unterstützung", sagt Leitner und bricht dabei auch eine Lanze für all ihre Kollegen. Dass die 44-Jährige nur fünf Einwegschutzmasken zur Verfügung gestellt bekommen hatte, ist für die Mutter eines kleinen Kindes eigentlich ein untragbarer Zustand.
"Bei Corona nicht in Ordination"
Bei begründeten COVID-19-Verdachtsfällen bittet die 44-Jährige alle potenziellen Patienten wegen des hohen Ansteckungsrisikos nicht in die Ordination zu kommen. "In so einem Fall 1450 anrufen", verlautbart die praktische Ärztin.
Alle Infos über Leistungen und Corona finden Sie auf ihrer Homepage Ursula Leitner, Ärztin für Allgemeinmedizin