Österreich
So kritisch ist die Corona-Lage an den Schulen wirklich
Zwei Wochen nach den Ferien ist die Omikron-Welle in den Schulen nicht mehr zu übersehen. 2.600 Klassen und neun Schulen haben deshalb geschlossen.
Die hochansteckende Omikron-Variante treibt die Infektionszahlen in Österreich von Rekord zu Rekord. So wurde etwa am heutigen Mittwoch mit über 43.000 neuen Corona-Fällen ein neuer Höchststand im Land verzeichnet – davon gehen alleine knapp 15.000 Neuinfektionen auf Wien zurück.
Die hohen Infektionszahlen sorgen auch landesweit für Ausfälle in Bildungseinrichtungen. Derzeit haben 2.600 Klassen und neun Schulen coronabedingt auf Distance Learning umgestellt.
Jede sechste Volksschulklasse geschlossen
Allein in der Bundeshauptstadt ist jede sechste Volksschulklasse und jede neunte Kindergartengruppe geschlossen. Laut "ORF Wien" leiden von den 8.800 Mitarbeitern bei der Stadt Wien aus dem Bereich Kindergarten (inklusive Verwaltung) aktuell insgesamt 410 an einer Corona-Infektion.
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In Niederösterreich befinden sich 225 Klassen im Distance Learning (Stand Dienstag). Auch Oberösterreich hat mit einer steigenden Zahl von geschlossenen Klassen zu kämpfen: In dieser Woche sind es schon 310, also um 100 mehr als noch vor einer Woche, wie die Bildungsdirektion Oberösterreich auf Nachfrage von "Heute" bestätigte.
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Prekär ist die Lage in Salzburg. Bereits zehn Prozent aller Salzburger Schulen befinden sich im Distance Learning, von einer Entlastung ist auch dort nicht zu sprechen. Das ständige Hin und Her zwischen dem Lernen vor Ort und durch den PC in Kombination mit wechselnden Verordnungen und Herangehensweisen über Tests setzt den Lehrkräften zunehmend zu.
Ministerium spricht von "Momentaufnahme"
Aus dem Ministerium heißt es, die Zahlen seien nur "eine Momentaufnahme". Grund ist die kürzere Inkubationszeit der Omikron-Variante und die mit fünf Tagen relativ kurze Dauer der Klassenschließungen. Während laufend neue geschlossene Klassen dazukommen, kehren auch laufend Klassen wieder in den Präsenzunterricht zurück.
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Derzeit wird bei einem einzigen Fall in einer Klasse weiter in Präsenz unterrichtet, allerdings müssen die übrigen Kinder dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer Corona-Fall in dieser Klasse auf, wird auf Distance Learning umgestellt.
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Test-Chaos bereitet Kopfzerbrechen
Trotz der rasant steigenden Zahlen schließt das Bildungsministerium generelle Schulschließungen derzeit aus. Schließlich gebe es in keinem anderen Bereich der Gesellschaft ein so enges Testkorsett wie in den Bildungseinrichtungen. Außerdem herrschen in allen Schulstufen strenge Corona-Regeln vor – etwa die Maskenpflicht im gesamten Gebäude.
Doch das stimmt nur bedingt. Das Chaos mit den PCR-Tests an Schulen abseits von Wien bereitet vielerorts Kopfzerbrechen. Hartnäckige Datenbankprobleme beim Anbieter Procomcure/Tauernklinikum sorgen für Verzögerungen bei den Ergebnissen. An vielen Schulen gibt es pro Woche nun einen PCR- und zwei Antigentests, vor dem Jahreswechsel war das Verhältnis genau umgekehrt.