Wirtschaft
So könnten Clubs, Bars und Discos bald wieder öffnen
Frühestens nach Ostern darf die Gastronomie auf Öffnungen hoffen. Clubs und Discos wären dann bereits über 13 Monate geschlossen.
Mit einem negativen Coronatest darf man in Österreich derzeit wieder körpernahe Dienstleistungen, etwa beim Friseur oder der Fußpflege, in Anspruch nehmen. Warum man nach dem gleichen Prinzip nicht auch in Kinos und Lokale kommen darf, verstehen die entsprechenden Branchen nur bedingt oder gar nicht. Eine Branche, die von der Coronavirus-Pandemie so hart getroffen wurde, wie sonst keine ist die Nachtgastronomie.
Denn zieht man vorsichtige Öffnungsschritte, wie aus Regierungskreisen erst unlängst zu vernehmen war, erst nach Ostern in Betracht, werden es über 13 durchgehende Monate gewesen sein, in denen Clubs, Diskotheken und Bars geschlossen gewesen sein werden. Ein Umstand den Stefan Ratzenberger, der Sprecher der Nachtgastronomie, so nicht hinnehmen will. Im Talk mit dem Nachrichtensender Puls24 drängt er die Bundesregierung zu flexibleren Maßnahmen im Umgang mit der Branche.
Den Gemütszustand der Branche bezeichnet Ratzenberger dabei als "ernüchtert". "Das große Problem ist, es fehlt jedwede Perspektive". Man vermisse auch die "Kreativität der Entscheidungsträger" hier rasche Maßnahmen zu setzen. Eine Öffnung frei von Einschränkungen soll es laut Ratzenberger ohnehin nicht geben, der Blick auf die Allgemeingesundheit dürfe "nicht außer Acht gelassen" werden. Andrerseits gebe es eine ganze Reihe von Hygienekonzepten und Alternativen, dass es "endlich Handlungsbedarf seitens der Bundesregierung geben müsse". Dieser sagt der Gastronomiesprecher "populistische Ankündigungspolitik" nach.
"Wenn Sie ein Jahr geschlossen haben, sprechen Sie auch nicht mehr von Verlust, sondern von Ruin", macht er auf die kritische Lage vieler seiner Branchenkollegen aufmerksam. Die Förderungen der Politik verbessern die existenzbedrohende Lage der Nachtgastronomen nicht, ist Ratzenberger überzeugt.
Menschen nehmen Eintrittstests an
Das Abwarten bezüglich weiterer Öffnungsschritte würde für ihn kein Problem darstellen. Man müsse warten, wie sich die jüngsten Öffnungsschritte (Handel, Dienstleistungen, Schulen) auswirken. Die Bundesregierung sei seit Beginn der Pandemie stets "zwei Schritte hinten nach". Gastronomische Betriebe wie Bars, Clubs oder Hotels würden sich "nicht über Nacht aufsperren".
Konkret erwartet sich Ratzenberger "klare Ansagen, keine weiteren Vertröstungen und weitere finanzielle Unterstützung" von der Bundesregierung. Anhand strenger Auflagen und ausgeklügelter Sicherheits- und Hygienekonzepte könnten viele Gastronomiebetriebe in absehbarer Zeit wieder öffnen, ist Ratzenberger überzeugt. Die Erfahrung der letzten Tage zeige, dass die Bevölkerung bereit sei, für gewisse Anlässe Testungen vorzunehmen. Dass es bis auf Weiteres keine durchzechten Partynächte geben wird, ist Ratzenberger bewusst, dennoch plädiert er für die Möglichkeit auch der Nachtgastronomie eine Chance zu geben.