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So kannst du dir die GIS des ORF wirklich sparen

Heute Redaktion
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FPÖ-Chef Norbert Hofer kündigte geheimnisvoll an, er wolle eine Infokampagne starten, "wie man sich die GIS-Gebühren ersparen kann". Dabei ist das kein Geheimnis.

FPÖ-Chef Norbert Hofer kündigte am Samstagvormittag in sozialen Medien eine "Infooffensive" an, die schrittweise erklären soll, wie man die ORF-Gebühren sparen kann. Konkret werde man in zwei Wochen "alle Medienkonsumenten im Detail" über eine solche Möglichkeit informieren. Mit Stichworten wie "Nogis" ließ er aber schon durchblicken, was kein Geheimnis mehr ist.

Hofer spielt auf TV-Geräte beziehungsweise Monitore an, für die keine GIS-Gebühr fällig wird. Möglich ist das, weil die Geräte über keine Tuner verfügen, also quasi nicht empfangsbereite Monitore sind und damit ORF-Programme nicht beziehungsweise nur über das Internet oder die ORF-Mediathek empfangen können. Entsprechend günstig können die Geräte angeboten werden.

Geräte haben sich gemausert

Die heimischen Unternehmen Kagis, Nogis und Pop-Tech bieten diese Gerätschaften an. Mittlerweile sind die Monitore so beliebt, dass die Geräte immer wieder ausverkauft sind. Und sie werden immer besser. Handelte es sich anfangs schlichtweg um Monitore, gibt es nun auch bereits Modelle, auf denen die Smart-TV-Plattform Android TV läuft.

So muss man keine zusätzliche TV-Box oder TV-Sticks nutzen, sondern kann Apps wie Netflix, Amazon Prime und Youtube über den integrierten App-Store herunterladen. Auch hat man Zugriff auf Hunderte TV-Sender, die digital senden – und, so kurios es sich anhört, den ORF. Über die App "ORF TVThek" sind generell alle ORF-Programme mit Einschränkungen verfügbar – und das auf diesen Geräten gebührenfrei.

Wer wie viel GIS bezahlt

Beim ORF beträgt die Rundfunkgebühr für Fernsehen plus Radio je nach Bundesland monatlich zwischen 20,93 Euro (Vorarlberg und Oberösterreich) und 26,73 Euro (Steiermark), in Wien macht die GIS 26,33 Euro aus. Zahlt man dagegen nur die GIS für Radio, werden je nach Bundesland zwischen 5,90 (Oberösterreich und Vorarlberg) und 7,50 Euro (Salzburg) monatlich fällig. In Wien sind es 7,33 Euro.

186 Minuten schauen die rund 4,9 Millionen fernsehenden Österreicher im Schnitt pro Tag ins TV-Gerät. So steht in rund 3,8 Millionen heimischen Haushalten zumindest ein TV-Gerät, mehr als 3,4 Millionen Haushalte zahlen dabei die Rundfunkgebühr GIS, so die aktuellen Statistiken. Die GIS ist eines der seit Monaten am stärksten polarisierenden Themen in Österreich – Abschaffung, Neudefinition, Pflichtabgabe, jede Menge Alternativen werden politisiert und diskutiert, einen konkreten Plan gibt es nicht.

Boom der GIS-freien Geräte

Die GIS-Regelung ist unabhängig davon, ob man das TV-Angebot überhaupt nutzen kann. Denn auch wenn das TV-Gerät wegen fehlendem CI-Modul oder ORF-Digital-Sat-Karte gar kein ORF-Programm "hereinbekommt", ist es "prinzipiell empfangsbereit", wie es in der Gebührenregelung heißt, und dementsprechend anmelde- und kostenpflichtig. GIS-freie TVs verfügen dagegen über gar keine solche Empfangsmöglichkeit. Genau deshalb boomten vor allem 2019 die GIS-freien Geräte – und tun es auch heuer.

Auf diese Geräte will Hofer nun offenbar die Aufmerksamkeit der Österreicher lenken. Die Geräte der drei Anbieter sind je nach Größe ab 300 Euro zu haben, die größten Modelle kosten bis zu 900 Euro. Über alle Geräte kann das herkömmliche Fernsehprogramm per Apps (falls vorhanden), TVtheken und zusätzlich das Angebot von Streaminganbietern konsumiert werden. Alles ganz ohne die GIS zahlen zu müssen.