Österreich
So ist das Leben als SOS-Kinderdorf-Mutter
Seit fast zwölf Jahren ist Gaby Mayr SOS-Kinderdorf-Mutter in Rechberg (Bez. Perg). "Heute" erzählte sie von ihrem Alltag mit den Kindern und die größten Herausforderungen.
Mit fünf Kindern zog Gaby Mayr damals in das frisch gebaute Kinderdorf-Haus in Rechberg (Bez. Perg). Damals, das war vor fast zwölf Jahren, also im Jahr 2008. 14 Jahre alt war ihr leiblicher Sohn zu diesem Zeitpunkt. "Er braucht mich zwar noch, aber nicht mehr so sehr, wie andere Kinder es tun würden, war seinerzeit mein Gedanke", erzählt Mayr.
Also gab die 48-Jährige vier weiteren Kindern ein Zuhause, drei weitere kamen später dazu. "Zu Beginn hat sich mein Sohn gefreut, dass da noch jemand daheim ist. Schwierig wurde es erst, als er merkte, dass auch die neuen, nicht leiblichen Geschwister, 'Mama' zu mir sagten. Da tat er sich anfangs schwer damit", erzählt die SOS-Kinderdorf-Mutter. Heute ist ihr Ältester erwachsen und besucht seine Mutter und die Geschwister so oft es geht.
"Leben wie ganz normale Familie"
Das SOS-Kinderdorf in Rechberg (Bez. Perg) ist das jüngste und zugleich kleinste SOS-Kinderdorf in OÖ. 28 Kinder und Jugendliche werden – in 2 SOS-Kinderdorf-Familien, einer SOS-Wohngruppe und einer Kinderwohngruppe – auf ihrem Weg in ein selbstständiges Leben begleitet.
Ein weiteres OÖ-Kinderdorf befindet sich in Altmünster (Bez. Gmunden). Es wurde als eines der ältesten SOS-Kinderdörfer weltweit im Jahr 1955 gegründet. Rund 90 Kinder finden derzeit dort ein zu Hause.
Die Kinder, die zu Gaby Mayr und anderen SOS-Kinderdorf-Müttern kommen, stammen oft aus sozial schwächeren Familien. Es sind die wirklich ausweglosen und harten Fälle. Viele der Kinder haben Gewalt erfahren oder mindestens ein Elternteil hat ein Alkohol- oder Drogenproblem.
Trotzdem: "Das Leben in einer Kinderdorf-Familie ist wie in einer ganz normalen Familie – mit Haus, Garten und jeder Menge Haustieren. Auch bei uns kracht es manchmal ordentlich. Selbst die Streitthemen sind selten ganz andere", sagt die ausgebildete Familienpädagogin.
Da ist zum Beispiel die Schule. "Immer wieder mal gab es schon Anrufe aus der Schule, dass eines der Kinder wieder nicht im Unterricht war". Die leiblichen Eltern seien oft mit ihren eigenen Problemen schlichtweg überfordert gewesen, sodass das Fernbleiben von der Schule kein großes Thema war. Auch übers Lernen und Hausübungen machen werde häufig diskutiert – wie in vielen anderen Familien halt auch.
"Die Kinder irgendwann gehen zu lassen, ist schwer"
Dafür rücke man dann aber als Kinderdorf-Familie bei anderen Themen umso stärker zusammen. Nämlich dann, wenn die leiblichen Eltern ihren Kindern ein Treffen versprechen, dann aber kurz vorher mit fadenscheinigen Ausreden absagen oder erst gar nicht erscheinen. Da ist die Enttäuschung bei den Kindern natürlich groß.
Drei Burschen im Alter von 13 bis 15 Jahren sowie zwei 17-jährige Mädchen wohnen derzeit bei Gaby Mayr und ihrem Mann Max. Wobei eines der Mädchen bereits nach einer eigenen Wohnung suche. "Das Loslassen ist schon schwer. Es tut schon weh, wenn sie dann gehen und flügge werden. Aber man ist schon auch stolz, dass sie auf eigenen Beinen stehen – und wir halten ja auch Kontakt", so die SOS-Kinderdorf-Mutter.
"Brot kaufen und Gutes tun"
In Kooperation mit dem Vedahof und dem Unimarkt unterstützt "Heute" die SOS-Kinderdörfer in OÖ. Helfen auch Sie! "Veda-Friedensbrot" kaufen oder unter die unten angegebene Kontonummer einen Geldbetrag spenden.
Pro verkauftem Brot gehen 15 Cent an die SOS-Kinderdörfer in Altmünster und Rechberg. Erhältlich in mehr als 65 Unimarkt-Filialen in Oberösterreich.
Spendenkonto mit dem Verwendungszweck "Friedensbrot"
IBAN: AT02 3400 0002 0002 5387
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