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So hoch ist die Gefahr, vom Meteor erschlagen zu werden

Am Montag verglühte ein Meteor in der Atmosphäre und lieferte ein beeindruckendes Naturschauspiel. Alles, was du über den Himmelskörper wissen musst.

Sabine Primes
Tritt nun ein Meteoroid in die Erdatmosphäre ein, beginnt er zu verglühen. Es zeichnet sich ein helles Leuchten am Himmel ab, das man Meteor oder – besser bekannt – Sternschnuppe nennt.
Tritt nun ein Meteoroid in die Erdatmosphäre ein, beginnt er zu verglühen. Es zeichnet sich ein helles Leuchten am Himmel ab, das man Meteor oder – besser bekannt – Sternschnuppe nennt.
Getty Images

Einem Meteor beim Verglühen zusehen zu können, passiert nicht jeden Tag. Zeuge eines solchen Naturspektakels konnte man zuletzt am späten Montagabend werden, als gegen 22:45 Uhr eine grünlich leuchtende Kugel am Himmel über Bayern (Deutschland) und Tschechien auftauchte, immer heller wurde und schließlich zerbarst. Im tschechischen Pilsen war das Phänomen besonders gut zu sehen, dort wurde es von einer Überwachungskamera festgehalten.

Wie kommt es zu so einem Phänomen?

Experten sprechen im vorliegenden Fall von einem Boliden, also einem extrem hellen Meteor. Zum Zeitpunkt des Verglühens soll er heller als der Vollmond gewesen sein. Die spektakuläre Grünfärbung des Himmels kam durch das Eisen im Gestein –  zum Zeitpunkt des Verglühens – zustande.

Tatsächlich wird unsere Erdatmosphäre täglich von einer Vielzahl an Gesteinspartikeln und -brocken aus dem All getroffen. Die meisten verglühen aufgrund ihrer extrem hohen Fluggeschwindigkeit bereits in der Atmosphäre, weshalb nur extrem selten Reste auf der Erde zu finden sind. "Die übliche Eintrittsgeschwindigkeit in die Atmosphäre liegt schätzungsweise zwischen 11 km/s und 72 km/s", erklärt Wissenschaftlerin Enrica Bonato vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Das sind unglaubliche 39 600 km/h bis 259 200 km/h – oder 32 bis 210 Mal schneller als Schallgeschwindigkeit.

Meteoritenjäger auf der Suche

Im vorliegenden Fall ist derzeit noch unklar, ob der Meteorit vollständig in der Erdatmosphäre verglühte, oder ob Gesteinsbrocken vom Himmel den Weg zur Erde fanden. Auch die Größe des Objektes muss noch genauer bestimmt werden, aber Experten gehen momentan von einer Größe von bis zu einem Meter aus. Eifrige Sucher sind jedenfalls schon unterwegs.

Wer jetzt fürchtet, dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte, kann beruhigt sein. Für globale Schäden müsste schon ein Himmelskörper mit mindestens 50 Metern Durchmesser auf die Erde fliegen. Zudem gebe es ein weltweites Überwachungssystem und die Gefahren durch Meteoriten seien im Vergleich zu Kriegen oder dem Klimawandel sehr klein, sagte Astrophysikerin Katharina Leiter vom Nürnberger Planetarium gegenüber dem Bayrischen Rundfunk.

Astronomische Begriffskunde

Die astronomischen Begrifflichkeiten rund um das fliegende Gestein sind zuweilen ganz schön kompliziert, deshalb hier ein Überblick: 

Asteroid: Asteroiden bewegen sich elliptisch um die Sonne und sind sternähnliche Gesteinsformationen. Sie sind Überbleibsel aus der Entstehung des Sonnensystems und vieles deutet darauf hin, dass es sich dabei um lose Trümmerhaufen handelt, die durch die Schwerkraft zusammengehalten werden.
Komet: Kometen sind mit Asteroiden verwandt, da sie beide in der Frühzeit des Sonnensystems entstanden, als sich der ursprüngliche Staub zu Himmelskörpern zusammenballte. Dennoch unterscheidet er sich grundlegend in seiner Zusammensetzung. Sie bestehen hauptsächlich aus Wassereis, aber auch aus gefrorenen Gasen, Staub und kohlenstoffhaltigen Verbindungen. Sie werden auch als "schmutzige Schneebälle" bezeichnet. Tritt üblicherweise in den äußeren Regionen des Sonnensystems mit langem Schweif in Erscheinung.
Meteoroid, Meteor, Meteorit: Scheinbar gleich, hat aber jeder seine eigene Bedeutung. Solange ein Gesteinsbrocken noch im Weltall umherschwirrt, bezeichnet man ihn als Meteoroiden. Tritt ein Meteoroid in die Erdatmosphäre ein, beginnt er zu verglühen. Es zeichnet sich ein helles Leuchten am Himmel ab, das man Meteor oder – besser bekannt – Sternschnuppe nennt. Verglüht der Meteoroid beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht vollständig und erreicht die Erde, wird er zum Meteorit
Bolide: Heller Meteor

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    Außergewöhnliches Naturschauspiel in Österreich! Wetter-Experten ist die spektakuläre Aufnahme einer Feuerkugel am Himmel gelungen. Diese Foto wurde in Matrei in Osttirol geknipst.
    Außergewöhnliches Naturschauspiel in Österreich! Wetter-Experten ist die spektakuläre Aufnahme einer Feuerkugel am Himmel gelungen. Diese Foto wurde in Matrei in Osttirol geknipst.
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