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So hoch ist die Gefahr, dass Weltraumschrott uns tötet

Raumfahrtmissionen erzeugen eine Menge Weltraummüll. Eine Studie hat nun berechnet, mit welcher Wahrscheinlichkeit dieser Menschen töten könnte.

Sabine Primes
Jede Weltraummission hinterlässt Müll.
Jede Weltraummission hinterlässt Müll.
Getty Images/iStockphoto

Die Geheimnisse des Weltraums zu entschlüsseln und fremde Planeten zu erforschen ist einer der großen Träume der Menschheit. Zu diesem Zweck starten aktuell so viele Raketen ins All wie nie zuvor. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings die Menge an Müll, die zurückbleibt. Bei mehr als 60 Prozent aller Starts werden Raketenteile im All zurückgelassen, die dann für Tage oder gar Jahre in der Erdumlaufbahn kreisen. Kehren intakte Teile zur Erde zurück, überlebt ein erheblicher Teil die Hitze des Wiedereintritts in die Atmosphäre. Viele dieser Trümmer sind dann potenziell tödlich und stellen ein Risiko für Menschen an Land, auf See und in Flugzeugen dar.

Kanadische Wissenschaftler der University of British Columbia in Vancouver haben eine Wahrscheinlichkeit von zehn Prozent errechnet, dass in den nächsten zehn Jahren ein Mensch Opfer eines solchen Unfalls wird. Die Studie ist in der Fachzeitschrift "Nature Astronomy" erschienen.

Gegenden mit erhöhtem Risiko

Weil viele Raketenstarts rund um den Äquator passieren, ist das Risiko eines Wiedereintritts von Raketenkörpern in den Staaten des globalen Südens deutlich höher. In den Breitengraden von Jakarta, Dhaka, Mexiko-Stadt, Bogotá und Lagos ist die Wahrscheinlichkeit eines Wiedereintritts eines Raketenkörpers mindestens dreimal so hoch wie in Washington DC, New York, Peking und Moskau, so eine Schätzung auf der Grundlage der aktuellen Raketenkörperpopulation in der Umlaufbahn

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    Die ersten vier Weltraumtouristen sind nach drei Tagen wieder sicher auf der Erde gelandet.
    Die ersten vier Weltraumtouristen sind nach drei Tagen wieder sicher auf der Erde gelandet.
    via REUTERS

    "Unter der Annahme, dass jeder Wiedereintritt tödliche Trümmer über eine Fläche von zehn Quadratmetern verteilt, kommen wir zu dem Schluss, dass die derzeitigen Praktiken eine zehnprozentige Wahrscheinlichkeit von einem oder mehreren Opfern über ein Jahrzehnt haben", schreiben die Forschender.

    Das Risiko wird durch die Armut noch verschärft, da die Gebäude im globalen Süden in der Regel ein geringeres Maß an Schutz bieten. Nach Angaben der NASA leben etwa 80 Prozent der Weltbevölkerung "ungeschützt oder in leicht geschützten Strukturen, die nur begrenzten Schutz vor herabfallenden Trümmern bieten".

    Aufrüstung älterer Raketenmodelle

    Glücklicherweise wird der unkontrollierte Wiedereintritt von Raketenkörpern zunehmend zu einer Option und nicht zu einer technologischen Einschränkung. Für den kontrollierten Wiedereintritt aus der Umlaufbahn sind Triebwerke erforderlich, die wieder gezündet werden können, sodass der Trägerraketenbetreiber den Raketenkörper von besiedelten Gebieten weg, in ein abgelegenes Meeresgebiet, lenken kann. Einige ältere Raketenmodelle, die keine wieder zündbaren Triebwerke haben, werden noch von einigen Anbietern verwendet. Diese müssen aufgerüstet oder ersetzt werden, um einen sicheren, kontrollierten Wiedereintritt zu ermöglichen, heißt es in der Studie unter anderem.