Tierischer Ratgeber

So giftig ist Streusalz wirklich für Mensch und Tier

Glatteis ist freilich eine gefährliche Sache, doch auch unsere Streusalz-Maßnahmen dagegen, sind nicht das Gelbe vom Ei.

So giftig ist Streusalz wirklich für Mensch und Tier
Streu- oder Auftausalz ist seit jeher ein Problem für Tier- und Umwelt.
(Symbolbild) Getty Images

Man könnte schon fast von Tradition sprechen, aber jedes Jahr herrscht Chaos und Verwunderung, wenn der erste Schnee vom Himmel rieselt. Die Schneeschaufeln waren vom letzten Feng-Shui-Anfall noch zu gut im Keller versteckt, die Instrumente um das Auto von Schnee und Eis zu befreien sind … ja, wo sind sie überhaupt (?) … und die gewerblichen Schneeräumer scheinen alle verschlafen zu haben. Die Öffis haben meist Verspätung und man steht kurz vor dem Ausnahmezustand

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Das ist natürlich kein großer Spaß, aber es ist wichtig – gerade in Zeiten wie diesen – daran zu denken, dass Auftausalz zwar eine wirkungsvolle Waffe gegen Schnee und Eis darstellt, aber umwelttechnisch eine echte Katastrophe ist.

Artensterben & Biodiversität

Man darf schon von "absurd" sprechen, wenn seit Jahren von Artensterben und der notwendigen Erhaltung der Biodiversität geprägt wird und in den kalten Monaten ohne nachzudenken dann das pure Gift in die Umwelt gespritzt und geschaufelt wird. Einige, sehr naturbewusste Orte haben auch schon längst ein Streusalzverbot verhängt.

Was ist Auftausalz eigentlich?

Streusalz besteht meist aus nicht verzehrbaren Kochsalz, welches den Gefrierpunkt des Schnees senkt. Es verflüssigt also gefrorenes Wasser und verhindert ein erneutes Frieren.
Die Mischung aus Natrium und Chlorid-Ionen gilt allerdings als "Phytotoxisch" und landet jährlich im Grundwasser und in weiterer Folge in Pflanzenzellen. Sehr sensible Bäume wie die Kastanie und die Linde können mit der hohen Natriumdosis nicht umgehen und vertrocknen vorwiegend von innen, weil Salz natürlich Wasser entzieht.

Noch nicht das richtige ...

Umwelt- und Tierschützer bitten um die Verwendung diverser ungefährlicher Alternativen wie Sägespäne, oder Sand. Gerade Hundehalter wissen um die Qualen, die unsere Vierbeiner durch zu viel Salz auf den Gehwegen, erleiden können. Es gelangt in die Zehenzwischenräume und verursacht offene, brennende Stellen, die nur sehr langsam heilen.

Die Stadt Wien geht in vieler Hinsicht schon mit besserem Beispiel voran und erlaubt keine Salz-Streuung in der Nähe von "unversiegelten Bodenflächen", man geht aber in ganz Österreich jährlich nach wie vor von verwendeten 260.000 Tonnen Streusalz aus.

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Auf den Punkt gebracht

  • Streusalz wird im Winter häufig gegen Schnee und Eis eingesetzt, stellt jedoch ein erhebliches Problem für Mensch, Tier und Umwelt dar.
  • Naturschützer und Tierschützer fordern die Verwendung unschädlicher Alternativen wie Sägespäne oder Sand, da Streusalz unter anderem bei Hunden schmerzhafte Verletzungen verursachen kann.
red, tine
Akt.