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So geht es den Fischen aus geplatztem Aquarium heute

1.000 Kubikmeter Wasser und unzählige Fische wurden beim Platzen des "Aquadomes" auf die Straße gespült. Doch einige überlebten.

Das Ausmaß der Zerstörung durch das geplatzte Becken war enorm.
Das Ausmaß der Zerstörung durch das geplatzte Becken war enorm.
REUTERS

Am 16. Dezember 2022 platzte das "Aquadome", ein gigantisches, zylindrisches Aquarium mitten in einem Hotel in Berlin. Eine Million Liter Salzwasser fluteten die Berliner Innenstadt, die plötzlich auch mit seltenen und exotischen Fischen übersät war.

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Rund 1.500 Fische waren zum Zeitpunkt des Unglücks in dem Aquarium untergebracht, doch nur 200 überlebten den Vorfall. Sie wurden in den Zoo Berlin gebracht, wo sie seither leben. Im Interview mit dem "Spiegel" berichtet der Zoo-Arzt André Schüle von der Rettungsaktion.

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    In Berlin-Mitte ist ein 16 Meter hohes Aquarium im Inneren eines Hotels geplatzt und vollständig ausgelaufen. Das Wasser steht bis zur Straße raus.
    In Berlin-Mitte ist ein 16 Meter hohes Aquarium im Inneren eines Hotels geplatzt und vollständig ausgelaufen. Das Wasser steht bis zur Straße raus.
    Christoph Soeder / dpa / picturedesk.com

    Fische erlitten Schürf- und Schnittwunden

    Von den 200 Fischen stammten demnach nur 50 aus dem großen Schaubecken, die anderen 150 waren Süßwasserfische aus kleineren Becken. Die Tiere, die nicht auf Salzwasser angewiesen sind, haben damals den Transport in den Berliner Zoo allesamt überlebt. "Von den Salzwasserfischen starben sieben auf dem Weg zu uns oder am Tag danach", sagt Schüle.

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    Nach dem Eintreffen der überlebenden Tiere habe man sie zunächst in Therapiebecken untergebracht, da viele der Fische Schnitt- und Schürfwunden hatten. Die Tierpfleger behandelten die Tiere zwei Wochen lang mit einer desinfizierenden Hautlösung, um bakterielle Infektionen und Pilzbefall zu verhindern. "Jetzt sind die Fische in kleineren Becken hinter der Bühne untergebracht, wo sie von der Öffentlichkeit nicht gesehen werden", sagt der Zoo-Arzt.

    "Aquadome"-Betreiber schweigt zum Schicksal

    Vom "Aquadome"-Betreiber habe man bezüglich der Zukunft der Fische nichts gehört. Doch Schüle ist sich sicher, dass die Tiere im Zoo gut aufgehoben sind – den überlebenden Fischen könnte es im Zoo gar besser gehen als in ihrem natürlichen Lebensraum. Denn viele der ehemaligen "Aquadome"-Bewohner leben in freier Wildbahn eigentlich in Riffen, die aufgrund von Klimawandel, Überfischung und Verschmutzung stark bedroht sind.

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    "Der Clownfisch etwa, auch Nemo genannt, lebt beispielsweise in Symbiose mit Anemonen, die aufgrund des Klimawandels aussterben. Auch der Picasso-Drückerfisch ist nach Pablo Picasso benannt, weil er sich durch seine Färbung dem Riff anpasst, um Raubtieren wie dem Teppichhai zu entgehen. Die Riffe selbst verschwinden jedoch aufgrund des Klimawandels und der Verschmutzung", sagt André Schüle.

    Natürliche Lebensräume verschwinden

    Der Arzt betont deshalb die Bedeutung internationaler Konferenzen wie die "Our Ocean 2023" in Panama. Es müsse jedoch mehr getan werden, um die Menschen täglich an die Bedrohungen zu erinnern, denen die Weltmeere ausgesetzt sind: Das Korallensterben durch die Erwärmung der Meere, aber auch Überfischung und Mikroplastik.

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