Coronavirus

So gefährlich ist neuer Corona-Schreck "Centaurus"

Die von Experten gefürchtete Corona-Mutante BA.2.75, auch als "Centaurus" bekannt, ist im Land angekommen. So gefährlich ist die Variante wirklich.

Nicolas Kubrak
Jetzt kommt die nächste Corona-Watsch'n: Die angsteinflößende "Centaurus"-Mutante ist offiziell in Österreich angekommen.
Jetzt kommt die nächste Corona-Watsch'n: Die angsteinflößende "Centaurus"-Mutante ist offiziell in Österreich angekommen.
Hendrik Schmidt / dpa / picturedesk.com

Bisher waren die Corona-Sommer eine Zeit, in der sich die Fallzahlen stabil auf (sehr) niedrigem Niveau befanden und die Sorge im Land eher gering war – 2022 ist aber alles anders. Die Corona-Fälle befinden sich meist im fünfstelligen Bereich, am Freitag waren es 11.115 (zum Vergleich: Vor genau einem Jahr gab es 392 Fälle). Jetzt kommt die nächste Corona-Watsch'n: Die angsteinflößende "Centaurus"-Mutante ist offiziell in Österreich angekommen, in Salzburg wurden zwei Fälle bestätigt.

Top-Experte "alarmiert"

Beim neuen Abkömmling von Omikron handelt es sich um eine zweite Generation der BA.2-Variante, die Ende März in Europa die wohl schlimmste Corona-Welle seit Beginn der Pandemie ausgelöst hatte. Deshalb hat der Stamm die internationale Klassifizierung BA.2.75 erhalten. Die neue Variante weist zudem im Vergleich zur Elternvariante gleich acht Mutationen auf. Darunter einige, die dafür sorgen, dass BA.2.75 Antikörpern besser ausweichen und sich an menschliche Zellen anheften kann. Sprich, die neue Variante könnte laut Experten besonders ansteckend sein und eine hohe Fähigkeit haben, auch genesene und geimpfte Personen zu infizieren.

Der britische Virologe Thomas Peacock bezeichnete die Entdeckung deshalb als "alarmierend". Der Professor vom Imperial Collage London war im Vorjahr auch der Erste, der Omikron entdeckt hat.

"Mag Mutationen nicht"

Auch beim österreichischen Molekularbiologen Ulrich Elling schrillen die Alarmglocken. "Ich mag die beobachteten Mutationen nicht. Bevor wir mit der BA.5-Welle fertig sind, müssen wir uns möglicherweise schon auf die nächste vorbereiten", schreibt er auf Twitter. In Indien nehme die Anzahl der BA.2.75-Fälle rasant zu. Aufgrund der hohen Anzahl unterschiedlicher Mutationen könnte eine BA.5-Immunität zudem möglicherweise nicht schützen, gibt der Fachmann zu bedenken.

Damit spricht der Experte die gleich acht neuen Mutationen auf dem Spike-Protein von Centaurus an. Zum Vergleich: BA.5 konnte "nur" drei zusätzliche Mutationen vorweisen. Was das zu bedeuten hat, darüber kann im Moment jedoch nur spekuliert werden.

Neue Welle könnte kommen

Doch bei einer solchen Veränderung des Erbguts könnte es dem Virus leichter fallen, Zellen einzunehmen. "Wenn BA.2.75, wie angenommen, den Immunschutz von BA.2 besser umgehen kann als BA.5, dann könnte diese neue Variante für eine neue Welle in Österreich verantwortlich werden", so Elling gegenüber dem "Standard". Besonders aussagekräftig ist für Elling hierzu, dass es in Indien kaum BA.1-Infektionen, dafür aber eine ausgeprägte BA.2-Welle gab. Entsprechend hoch müsste die auch die Immunität gegen BA.2 in dem Land sein. Breite sich Centaurus nun tatsächlich weiter in Indien aus, dann spreche einiges dafür, dass die neue Subvariante einen BA.2-Immunschutz relativ gut umgehen könne.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com