Ukraine
So gefährlich ist die Lage im AKW Saporischschja
Das AKW Saporischschja hat trotz der Zerstörung des Kachowka-Staudamms ausreichend Kühlwasser, die Lage bleibt aber angespannt.
Trotz der Katastrophe am Kachowka-Staudamm befinden sich ukrainische Streitkräfte offenbar weiter auf dem Vormarsch. Die lange angekündigte Gegenoffensive scheint nun ins Rollen gekommen zu sein. Dabei gibt es auch die ersten Verluste westlichen Kriegsgeräts.
Das AKW Saporischschja hat trotz der Zerstörung des Kachowka-Staudamms ausreichend Kühlwasser, die Lage bleibt aber angespannt.
IAEA-Chef mit vorsichtiger Entwarnung
IAEA-Chef Rafael Grossi gab unlängst vorsichtige Entwarnung, Saporischschja selbst wurde nicht überschwemmt. Das AKW kann weiterhin mit Kühlwasser aus dem Stausee versorgt werden kann.
Dennoch bereitet das AKW im Ukraine-Krieg weiter Sorgen. "Ein Reaktor kann innerhalb von Sekunden abgeschaltet werden, aber nie auf 0. Jener Atommüll produziert Nachverfallswärme, die nicht unerbunden werden kann", erklärt Georg Steinhauser, Professor für angewandte Radiochemie an der TU Wien, im "Ö1 Journal um acht".
Er erläutert den Kühlvorgang im AKW. "Die Restleistung nach dem Abschalten liegt bei 7-8 Prozent und die Temperatur des Kühlwassers kann den Siedepunkt erreichen, da brennt dann der Hut."
Keine Gefahr für Österreich
Er fordert eine langfristige Lösung. Immer wieder wurde das Atomkraftwerk im Krieg zum Ziel von Angriffen. Teilweise fiel die Stromversorgung aus.
"Es werden Strom und Wasser benötigt, um ein AKW zu kühlen, wenn einer der beiden Punkte fehlt, ist es blöd. Wenn beides ausfällt, wird es umso dramatischer", so Steinhauser.
Laut seinen Angaben bestehe aber für Österreich keine unmittelbare Gefahr. "Da sind wir zu weit weg."