Kriminalität im Internet

So erkennst du Deepfake, noch bevor es zu spät ist

Anrufe von unbekannten Nummern, mit der Stimme von Freunden? Achtung, hier könnten Betrüger Deepfake nutzen, um an dein Geld zu kommen.
Wien Heute
02.02.2025, 14:45

Fake News, betrügerische E-Mails, gefährliche Viren: Das Internet ist voller Gefahren und Falschinformationen. Die Fälschungen werden immer besser – aber es gibt Hinweise, um Deepfakes zu erkennen, um nicht auf Betrugsmaschen hereinzufallen.

Die Zahl mit Künstlicher Intelligenz manipulierter Fotos und Videos nimmt zu. Diese Kopien nennt man "Deepfakes". Alina Gedde, Digitalexpertin von ERGO, gibt Tipps, wie man Gefahren im Internet umschifft – und erkennt.

KI - Fluch und Segen zugleich

Die KI hilft uns, sie birgt aber auch Gefahren. "Deepfakes sind mithilfe von KI manipulierte oder erstellte Bilder, Videos oder Tondateien, die täuschend echt wirken und kaum als Fälschungen erkennbar sind. Daher genießen sie häufig eine hohe Glaubwürdigkeit und verbreiten sich im Netz rasend schnell", erklärt Alina Gedde.

Eine bekannte Masche sei es, beispielsweise Prominenten Worte in den Mund zu legen, die sie nie gesagt haben. "Das kann zum Zweck von Produktwerbung geschehen. Oft sollen Personen aber auch diffamiert oder gemobbt werden, etwa durch KI-erzeugte Fotomontagen, die sie scheinbar in verfänglichen Situationen zeigen", so Gedde.

Deepfake mit der App

Mit entsprechenden Apps können heute jeder schnell und einfach Deepfakes erstellen. "Es ist aber bereits strafbar, andere ohne deren Einwilligung zu fotografieren. Wer also Fotos oder Videos fälscht oder verbreitet, begibt sich juristisch auf sehr dünnes Eis", warnt die Digitalexpertin.

Nicht nur zur Beeinflussung, für Propaganda oder Diffamierung wird Deepfake missbraucht. Auch Trickbetrüger nutzen die Technologie, etwa um ihre Stimme am Telefon so zu manipulieren, dass sie wie ein Verwandter oder Bekannter ihres Opfers klingen. "Auf diese Weise versuchen sie dann, an sensible Daten wie Kontoinformationen oder Passwörter zu gelangen. Auch Betrugsmaschen wie der sogenannte Enkeltrick werden durch Deepfakes noch raffinierter", so Gedde.

Deepfakes erkennen

💻Gedde empfiehlt Internetnutzern, bei Fotos und Videos auf ungewöhnliche Krümmungen von Armen und Beinen, falsche Proportionen, seltsam fallende Schatten, unnatürliche Bewegungen und ähnliche Details zu achten.

💻Auch menschliche Mimik und Gestik seien für moderne KI-Anwendungen noch eine Herausforderung, hinzu kämen oft Ungereimtheiten wie Bildverzerrungen, Unterschiede in der Bildschärfe und Farbgebung oder fehlende Lippensynchronität in Videos.

💻"Bei gefälschten Tonaufnahmen klingt die Stimme oft monoton und blechern. Auch falsche und unnatürliche Betonungen sowie ein abgehackter Sprechfluss können Hinweise auf einen Deepfake sein", so die Digitalexpertin von ERGO.

💻Sie empfiehlt zudem, beispielsweise verdächtige Fotos auf einem großen Bildschirm anzusehen. So lassen sich Manipulationen besser erkennen als auf einem kleinen Smartphone-Display.

💻Oft helfe auch schon eine einfache Internetsuche, um Deepfakes zu enttarnen. "Taucht ein scheinbar sensationelles Video auf keiner seriösen Nachrichtenseite auf, sondern nur auf zwielichtigen Social-Media-Kanälen, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Deepfake", weiß Gedde.

💻Darüber hinaus gelte wie so oft: Nicht alles glauben und Informationen stets mit einem gesunden Maß an Skepsis betrachten – vor allem im World Wide Web.

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