Österreich

So brutal war Überfall auf Mutter und Tochter

Beim Prozess heute in St. Pölten kamen einige erschreckende Details ans Tageslicht. Der 21-jährige Slowake ging äußerst brutal vor.

Heute Redaktion
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Am heutigen Dienstag stand ein 21-jähriger Slowake wegen schweren Raubes, Vergewaltigung und anderer Delikte vor Gericht. Der Angeklagte wurde in eine Anstalt eingewiesen ("Heute" berichtete).

Mann stöberte in Wohnung

Wie übel den beiden Opfern mitgespielt worden war, kam beim Prozess eindeutig zum Vorschein – Mutter (79) und Tochter (53) erlebten am 6. Juli 2018 einen Alptraum zur Mittagszeit.

Rückblick: Die zwei Frauen kamen gerade vom Einkaufen nach Hause, erwischten in der Wohnung einen jungen Slowaken, der alle Läden und Kästen nach Wertgegenständen durchstöberte. Der 21-Jährige war über den Keller in die Wohnung in der St. Pöltner Innenstadt eingedrungen.

Mit Schürze gefesselt

Der 21-Jährige fühlte sich in die Enge getrieben, nahm ein Messer aus der Wohnung, zerschnitt eine Küchenschürze der 79-Jährigen, fesselte damit die Tochter, zerrte sie ins Schlafzimmer, warf sie aufs Bett, ließ die Hose runter, schlug ihr einen Wecker auf den Kopf, stach ihr in den Oberschenkel, schlug die 53-Jährige. Der Kriminelle wollte der Frau noch eine Strumpfhose in den Mund stopfen, scheiterte aber. Denn das Opfer wehrte sich in Todesangst, der Täter ließ ab. Dann blieb er noch einige Zeit in der Wohnung (Anm.: insgesamt war er rund 1,5 Stunden am Tatort), nahm Uhren, Geld, sämtliche Schlüssel und Bankomatkarten mit, sperrte die Frauen in der Wohnung ein und flüchtete. Erst die Feuerwehr konnte die zwei Damen befreien, die Opfer wurden ins St. Pöltner Spital gebracht.

Dann beging der Slowake einen Fehler: Er hob mit der gestohlenen Karte ab, dadurch hatte die Polizei ein Foto, der Slowake wurde, nur wenige Tage nach dem brutalen Überfall, in Salzburg verhaftet. Selbst da zeigte er sich äußerst aggressiv, verletzte – wie bereits berichtet – einen Polizisten.

Angeklagter nicht zurechnungsfähig

Auch während der Haft attackierte und verletzte er einen Mithäftling in der Justizanstalt, wurde daraufhin nach Wien verlegt und sorgte aber auch dort für Ärger.

Vor Gericht meinte der Slowake: "Ich wollte in die Wohnung, weil ich Hunger hatte und etwas Essbares suchte." Dann meinte er etwas wirr: "Und ich dachte plötzlich, die zwei Frauen hätten etwas mit dem Tod meiner Eltern zu tun." (Anm.: Die Eltern des Angeklagten leben noch). Beim Prozess am Dienstag in St. Pölten wurde der Slowake für zurechnungsunfähig erklärt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen (rechtskräftig).

(Lie)