Österreich
Snowboarder stürzt vor Freunden über Felswand
Plötzlich verschwand der Norweger: Seine Kumpanen hörten nur noch sein Schreien, als er kopfüber eine Felswand hinabstürzte. Die Polizei verhinderte ein weiteres Unglück.
Vier befreundete Wintersportler aus Norwegen wurden am Montag in Zürs von einem tragischen Unglück getroffen. Sie waren gegen 12.40 Uhr von der Bergstation der Trittkopfbahn auf der Piste Nr. 134 (rot) talwärts unterwegs, als sie sich im unteren Drittel der Abfahrt in den freien Schiraum einfuhren.
Weil sich ein Mitglied der Gruppe nicht traute den ersten Steilhang hinunter zu fahren, fuhr dieser in einem weiten Bogen um die steile Stelle herum. Die restlichen Gruppenmitglieder fuhren langsam den Hang talwärts.
Als erster der Dreiergruppe fuhr ein 52-jähriger Snowboarder voraus. Plötzlich haben seine Nachfolger nur noch einen Schrei von ihm wahrgenommen und sahen ihn verschwinden. Der Snowboarder rutschte ein Stück (ca. fünf Meter) die annähernd senkrechte Felswand ab und überschlug sich in weiterer Folge.
Kopfüber stürzte er die zwölf Meter hohe Felswand hinunter und schlug mit dem Kopf voraus im Tiefschnee ein. Dabei wurde er unbestimmten Grades verletzt. Nach der Erstversorgung durch die Pistenrettung Lech wurde er nach Zürs zu einem Doktor überstellt.
Alpinpolizist bewahrt Brüder vor weiterem Unglück
Während der Unfallaufnahme fuhren zwei israelische Brüder von der Bergstation der Trittkopfbahn ebenfalls über den freien Schiraum zum "Großen Felsen". Als sich der erste Snowboarder dem Felsen näherte, wurde er zufällig (durch herabfallenden Schnee) von einem Alpinpolizisten, der unter dem Felsen stand, gesichtet.
Durch Zurufe wurden die beiden Snowboarder aufgefordert, nicht mehr weiter zu fahren. Als sie zum Stehen kamen, konnten sie aufgrund der Steilheit weder vor noch zurück und drohten ebenfalls, über den 20 Meter hohen Felsen abzustürzen.
Ein Alpinpolizist seilte sich von oben zu den Brüdern ab. Der 31-jährige Snowboarder konnte mit dessen Hilfe aus der Gefahrenzone gebracht werden, sein 28-jähriger Bruder musste von dem Polizeihubschrauber Libelle mittels Seilbergung aus dem Felsen geflogen werden, da ein gesichertes Aufsteigen nicht mehr möglich war.
Auf Grund vermehrter Abstürze im Bereich des "Großen Felsen" wurden einige Tage zuvor nochmals vier zusätzliche Hinweistafeln "Absturzgefahr" oberhalb der Gefahrenstelle aufgestellt. Auch diese halfen offenbar nichts.
(red)