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Sneaker sind das umweltschädlichste Kleidungsstück
Sneaker sind umweltschädlicher als jedes andere Kleidungsstück. Dabei macht es keinen Unterschied, ob man sich für vegane oder Leder-Treter entscheidet.
Du liebst die Natur, lebst vegan, verweigerst das Auto und fährst stattdessen mit dem Rad? Dann könntest du einen nachhaltigen Lebensstil führen - wenn du nicht auch ein Fan von Sneakers bist.
Viele Menschen entscheiden sich bewusst für Second Hand und umweltschonende Materialien, Qualität vor Quantität. Zu einem alternativeren, zurückhaltenderem Lebensstil gehört oftmals auch ein Understatement in Form von Schuhen. Casual und bequem soll es sein. Doch der Komfort hat viele Nebenwirkungen.
Der größte CO2-Abdruck könnte an deinen Schuhen kleben
Egal ob Designer oder High Street - Schuhe sind ein größeres Umweltproblem als T-Shirts und andere Kleidungsstücke. Grund dafür: Die Standards in der Schuhindustrie liegen zehn Jahre hinter dem Rest der Modeindustrie. Dazu zählen die Sicherheit, die Löhne und die Gesundheit der Arbeiter. Weltweit werden pro Tag 66,3 Millionen Paare Schuhe produziert. Das Material ist genauso bedenklich wie die Arbeitsbedingungen.
Sneaker beinhalten toxische Bestandteile
Der wichtigste Bestandteil im Sneaker-Bereich ist oftmals nach wie vor Leder, weil es widerstandsfähig und wetterbeständig ist. Um es haltbar zu machen, kommen toxische Chemikalien zum Einsatz, darunter das krebserregende Chrontrioxid. 90 Prozent der in Bangladesh arbeitenden Gerbereiarbeiter werden keine 50 Jahre alt. Sie sterben an den gesundheitlichen Folgen der Lederproduktion - in einem Land ohne strenge Umweltauflagen.
Vegane Sneaker sind meist keine Alternative zu Leder. Einzelne Bestandteile wie Schaumstoffsohlen, synthetisches Obermaterial und Kunststoff-Schnürsenkel werden aus fossilen Brennstoffen, also Erdöl, gefertigt. Hinzu kommt der Mikroplastik-Abrieb auf den Sohlen.
Recycling ist oft nicht möglich
Recycling ist bei vielen Schuhen auch keine Option. Atmungsaktive Modelle mit Luftpolstersohle bestehen aus 65 verschiedenen Teilen. Die Montage braucht bis zu 360 Verarbeitungsschritte. Meist wird dabei auf Klebstoff zurückgegriffen. Das macht es schwierig, die Sneaker zu recyclen. Deswegen landen 90 Prozent der weggeworfenen Schuhe auf Mülldeponien.
Alternative: Verzicht, Herkunft und Bestandteile prüfen
Die einzig rationale Lösung bleibt demnach der Verzicht. Schuhe möglichst lange zu tragen sowie Herkunft und Hauptbestandteile zu überprüfen.
Falls es zu einer Neuanschaffung kommen sollte, gibt es ein paar Marken, die ein starkes Umweltbewusstsein aufweisen. Eine, die hier besonders hervorsticht, ist Veja. Ihre Fair-Trade-Sneaker werden in Brasilien hergestellt, sind aus Biobaumwolle, Naturkautschuk und pflanzlich gegerbtem Leder. Die neue Linie "Renew" hat Schuhe aus upcyceltem Denim, recycelten Plastikflaschen und Stoffresten im Angebot.
Big Player Adidas hat eine Kollaboration mit der Umweltinitiative Parley gestartet. Für die Sneaker-Kollektion wird der Plastikmüll von Stränden gesammelt und verwertet.
Im Video erfährst du, wie Sneaker wieder sauber werden: