Österreich

Skylink-Debakel: Flughafen-Boss vor Rücktritt?

Heute Redaktion
Teilen

Der Aufsichtsrat des Flughafen Wiens tritt heute zu einer heiklen Sitzung zusammen. Das Gremium muss klären, wann der Bau des neuen Terminals Skylink fortgesetzt wird. Im Vorfeld des Treffens gibt es zudem Spekulationen über einen Rücktritt von Airport-Chef Herbert Kaufmann.

Vor mehr als einem Jahr schon hätte der Skylink am Wiener Flughafen in Betrieb gehen sollen. Hätte - denn das Vorzeigeprojekt ist nach wie vor eine Baustelle. Bis zu einer Milliarde Euro (veranschlagt waren knapp 430 Millionen) wurden bisher versenkt, seit März ruhen die Arbeiten. Sie sollen nun im Februar fortgesetzt werden, heißt es offiziell. Ob es aber dazu kommt, bleibt anzuwarten.

Aufsichtsrat am Finanzdebakel schuld?

Das Nachrichtenmagazin profil berichtete bereits Anfang der Vorwoche unter Berufung auf Insider, dass sich der erneute Baustart weiter verzögern wird. Heute gilt es für den Aufsichtsrat, Farbe zu bekennen.

Geklärt werden muss unter anderem, ob die Eröffnung des Terminals 2012 tatsächlich vonstatten gehen kann. Ein anderer Punkt der Tagesordnung könnte noch pikanter werden: Der Flughafen hatte beim Grazer Rechtswissenschafter Waldemar Jud ein Gutachten in Auftrag gegeben, das klären sollte, in wessen Verantwortung die Kostenexplosion fällt.

Medienberichten zufolge schreibt der Experte die Verantowortung für das Finanzdebakel (wenig überraschend) dem gesamten Vorstand und nicht einzelnen Mitgliedern wie dem geschassten Skylink-Vorstand Christian Domany zu.

Rücktritt von Kaufmann?

Der Kurier berichtet, dass Flughafen-Chef Herbert Kaufmann aufgrund der neuen Faktenlage kurz vor dem Rücktritt steht. Er soll dem Blatt zufolge noch vor der Hauptversammlung im April 2010 seinen Hut nehmen. Kaufmann ließ den Bericht umgehend dementieren.