Beschwerde-Brief
Skispringer rebellieren gegen österreichischen Coach
Alexander Stöckl, österreichischer Trainer der norwegischen Skispringer, steht vor dem Aus. Die Athleten sollen gegen den Coach revoltieren.
Johann Andre Forfang flog in Willingen zum Sieg, Marius Lindvik zuletzt in Lake Placid immerhin aufs Stockerl – ein deutlicher Aufwärtstrend im norwegischen Verband. Und das ohne den eigentlichen Cheftrainer Alexander Stöckl, der beide Stationen ausließ.
Es ist zwar durchaus üblich, dass Trainer einzelne Reisen nicht mitantreten, in diesem Fall gibt es jedoch einen ernstzunehmenden Hintergrund, wie das norwegische "Dagbladet" enthüllte. Demnach revoltieren Norwegens Springer gegen den eigenen Trainer, schickten einen Brief an das norwegische Skisprung-Komitee.
Beschwerde-Brief
In dem Brief der norwegischen Top-Springer wird dem Langzeit-Coach mangelnde Menschenführung vorgeworfen. Athletensprecher Forfang erklärte in dem Bericht bereits: "Wir können bestätigen, dass wir Athleten nach der Skiflug-WM gemeinsam einen Brief an das Skisprung-Komitee geschickt haben. Hier geht es nicht um Ergebnisse, es geht darum, dass wir der Meinung sind, dass dies nicht bis zum Frühjahr warten kann, da wir eine neue Mannschaft zusammenstellen wollen", so der Willingen-Sieger.
Zeitgleich habe auch das norwegische B-Team einen ähnlichen Brief verfasst, dies sei unabhängig voneinander passiert. Es soll jedoch eine interne Aufarbeitung geben, so wurden die genauen Vorwürfe der Skispringer nicht bekannt. "Ich denke, es zahlt sich aus, sich hinzusetzen, ordentlich zu reden und einen Prozess in Gang zu bringen", meinte der Verbands-Sportdirektor Clas Brede Brathen, erklärte aber auch, von den Athleten nichts gehört zu haben.
Stöckl meldet sich
Mittlerweile meldete sich Stöckl selbst im norwegischen Rundfunk zu Wort. "Es ist mir wichtig, die Sache zu klären. Es ist mir wichtig, herauszufinden, was wirklich los ist. Ich muss mich mit den Athleten zusammensetzen und darüber sprechen, was los ist", meinte der österreichische Trainer. "Es war geplant, dass ich nicht nach Willingen fahre. Aber vor der USA-Reise haben wir gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Wir dachten, es sei das Beste, wenn sie mit dem Trainerteam unterwegs sein können, das sie zuletzt hatten", erklärte Stöckl weiter. An einen Rücktritt denke er aber nicht: "Die Lösung für mich ist, dass wir weitermachen" Ob es einen Verbleib über die Saison hinaus gibt, ist jedoch unwahrscheinlich.