Wintersport

Ski-Ass spricht über dunkle Zeit: "Braucht es mich?"

Am Wochenende startet der Ski-Weltcup in Sölden. Ein Schweizer Ski-Ass lässt davor tief blicken. 

Martin Huber
Schweizer Ski-Ass Rast: "Was soll ich auf dieser Welt eigentlich machen?"
Schweizer Ski-Ass Rast: "Was soll ich auf dieser Welt eigentlich machen?"
GEPA

Am Wochenende startet der Ski-Weltcup in Sölden mit zwei Riesentorläufen am Rettenbachferner. 

Bereits vor den ersten Rennen gibt das Schweizer Ski-Ass Camille Rast tiefe Einblicke. Die 23-Jährige erzählt im Magazin "Sportlerin" von ihren Depressionen unter denen sie vor fünf Jahren litt. 

Nach einem Europacup-Rennen sei sie alleine auf ihrem Zimmer gesessen und habe sich gefragt: "Warum lebe ich? Wofür lebe ich? Was soll ich auf dieser Welt eigentlich machen? Und: Braucht es mich überhaupt hier?"

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    Die Ski-Piste in Sölden vor dem Weltcup-Auftakt
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    Ernst Lorenzi

    Rast war zuvor am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt. Körperlich erholte sie sich davon, im Kopf aber nicht. "Alle reden bei dieser Erkrankung immer davon, dass es lange gehen könne, bis man körperlich wieder fit sei. Niemand aber redet von den mentalen Aspekten, von Depressionen, die einen befallen."

    Im Schweizer "Blick" sagt Rast: "Es ist schade, dass nicht mehr über die psychische Gesundheit gesprochen wird. Bei Sportlern sieht man einfach, wie gut oder schlecht sie fahren. Aber wie es innen aussieht – das weiß kaum einer."

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      Die Verletzten-Liste des Ski-Winters 2022/23
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      GEPA

      Als Teenager fragte kaum einer nach ihrem Wohlbefinden. Viele meinten: Die Resultate waren gut, also passt auch sonst alles. Doch das war nicht so. In Rasts Innerem sah es anders aus: "Ich hatte keinen Spaß, einfach keine Lust. Ich dachte darüber nach, ob ich vielleicht besser aufhören sollte."

      Sie tat es nicht, machte weiter. Auch nach einem Kreuzbandriss, der sie bei ihrer Entwicklung stoppte. Heute hat Rast Spaß an ihrem Beruf als Skifahrerin. Sie will sich Riesentorlauf und im Slalom in den Top 15 etablieren. "Ich möchte positiv überraschen."

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