"Shiffrin wurde emotional"

Nach Ski-Todesdrama: "Sie hätte mir das nie verziehen"

Ski-Ass Matilde Lorenzi (19) verstarb vor drei Wochen. Trotzdem startete ihre Schwester Lucrezia (26) beim Slalom von Levi.

Sport Heute
Ski-Ass Lorenzi: "Mati in den großen Flocken noch einmal sehen."
Ski-Ass Lorenzi: "Mati in den großen Flocken noch einmal sehen."
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Gerade einmal 20 Tage ist es her, seit ihre 19-jährige Schwester gestorben ist. Dennoch wagte sich Lucrezia Lorenzi beim Slalom in Levi zurück auf die Weltcup-Piste.

In Finnland, wo Katharina Liensberger hinter Mikaela Shiffrin Zweite wurde, ging die Italienerin wieder an der Start. "Kurz vor der Abreise begann es stark zu schneien, ich konnte Mati in den großen Flocken noch einmal sehen. Ich habe Kraft darin gefunden, an uns zu denken. Dieser Gedanke begleitete mich, bis sich das Tor öffnete", sagte Lucrezia Lorenzi im "Corriere".

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    Der Weltcup-Winter der Damen auf einen Blick.
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    "Wirbelsturm der Gefühle"

    Matilde Lorenzi war Ende November bei einem Trainingslauf in Val Senales in Südtirol schwer auf den Kopf gestürzt. Sie wurde nach dem Sturz umgehend per Helikopter ins Spital von Bozen gebracht, wo sie später an einem Schädel-Hirn-Trauma verstarb.

    Die 26-jährige Lucrezia Lorenzi erfuhr in Levi einen "gewaltigen Wirbelsturm der Gefühle". Sogar Siegerin Mikaela Shiffrin sei zu ihr gekommen, "um mich zu umarmen, ich bedankte mich bei ihr und sie wurde emotional", so Lorenzi.

    "Schwierige Entscheidung"

    Sie seien sich in der Familie alle einig gewesen, dass sie starten würde. "Ein Mentaltrainer hat mir auch dabei geholfen, meine Konzentration zu finden. Es war eine schwierige Entscheidung, direkt wieder in derselben Sportart anzutreten, die uns unsere Schwester entrissen hat. Aber sie hätte mir nie verziehen, wenn ich mit dem Skifahren aufgehört hätte."

    Lorenzi sagte weiter, es sei das Schwierigste in diesen Tagen gewesen, "so viele Menschen zu treffen und mit dem Training aufzuhören, da kamen die Gedanken auf".

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      Der Ski-Weltcup 2024/25 auf einen Blick.
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      Alle ließen sich ein Sonnentattoo stechen

      Die Eltern Lorenzi schauten sich das Rennen von Levi im TV an, es war für sie ein "anderes" Gefühl: "Es war leichter. Wir hatten nicht die übliche Konkurrenzangst, es war eine andere Dimension. Eine unerklärliche Leichtigkeit", so der Vater.

      Adolfo hatte sich an Matildes Geburtstag (am 15. November) wie der Rest der Familie ein Sonnentattoo stechen lassen. "Es war nicht schmerzhaft. Am Ende war es schön, in den Spiegel zu schauen."

      Lucrezia Lorenzi wurde im ersten Lauf von Levi 46. und verpasste so den zweiten Lauf deutlich. Doch das Resultat war an diesem Renntag nördlich des Polarkreises unwichtig. Was zählte, war ihr Mut und das Andenken an ihre Schwester.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Lucrezia Lorenzi, die Schwester der verstorbenen Skifahrerin Matilde Lorenzi, trat trotz des tragischen Verlusts beim Slalom in Levi an und erlebte dabei einen "Wirbelsturm der Gefühle"
      • Unterstützt von ihrer Familie und einem Mentaltrainer fand sie die Kraft, weiterzumachen, und wurde von Mikaela Shiffrin emotional unterstützt
      red
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