Oberösterreich

Skandalprinz in Jagdschloss in OÖ: "Werde ermordet"

Skandalprinz Ernst August von Hannover will in seinem Schloss ein Martyrium durchgemacht haben. Die beschuldigte Polizei sieht das natürlich anders.

Michael Rauhofer-Redl
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Prinz Ernst August von Hannover hat eine eigene Version der Geschichte.
Prinz Ernst August von Hannover hat eine eigene Version der Geschichte.
Picturedesk/APA

Es sind unfassbare Szenen, die sich in der Nacht auf Mittwoch in Grünau im Almtal, OÖ, abgespielt haben sollen. Der skandalumwobene Prinz Ernst August von Hannover gibt im Gespräch mit der "Krone" an, von Polizisten geschlagen und anschließend in eine Psychiatrie eingewiesen worden zu sein. Die Polizei liefert eine andere Version. Aber der Reihe nach. 

In der Nacht auf Mittwoch, es war 1.06 Uhr, musste eine Polizeistreife zum Jagdhaus des Prinzen ausrücken, weil der 66-Jährige den Notruf betätigte. Er liege ihm Graben und werde ermordet, gab der zu Protokoll. Am Einsatzort angekommen fanden die Beamten laut dem Bericht der "Krone" zwei Personen vor, Ernst August war allerdings keiner von ihnen. Diesen fand man in seinem Jagdhaus. Das Paar, das mit der Polizei mitkam, wurde vom rabiaten Prinzen des Hauses verwiesen. 

Prinz wird aggressiv

Den Beamten sagte der 66-Jährige folgendes. Der Mann habe ihn bereits dreimal umbringen wollen, in dem er ihm seine Medikamente verwehrt habe. Im Verlauf des Gesprächs ist der Prinz - laut Polizeiprotokoll - immer aggressiver geworden. Das mündete darin, dass er einen Beamten am Kopf gepackt haben soll. Dieser verteidigte sich, warf den Prinzen zu Boden. Dieser rastete aber komplett aus und bedrohte die Beamten mit einem 30 Zentimeter langem Messerschleifer. Im Anschluss daran wurde Ernst August am Boden fixiert.

Nach einigen Sekunden durfte er wieder aufstehen. Beruhigt haben dürfte er sich zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht. Denn kaum wieder in der "Senkrechten" schlug er einem Beamten ins Gesicht. Ein herbeigerufener Arzt wies den Nachkommen des letzten deutschen Kaisers dann in eine Psychiatrie ein. 

Ernst August droht mit Klagen

Alles Blödsinn, erklärt der Welfenprinz. Er sei, so seine Schilderung, unterzuckert gewesen und habe deswegen den Notruf gewählt. Er habe gesagt, dass es ihm schlecht gehe und sich die Einsatzkräfte beeilen sollen. "Warum die Polizei mitgekommen ist, weiß ich nicht", schildert er. Abweichende Meinungen gibt es auch bei der Frage wer wen körperlich attackiert hat. Laut Ernst August waren es die Beamten, die auf ihn losgegangen seien, ihm ins Gesicht geschlagen hätten.

Er habe gegen den "unverschämten Lümmel wahrscheinlich zurückgeboxt", erklärt er. Doch sein Leiden war aus seiner Sicht noch nicht vorbei. Die Beamten hätten ihn Handschellen angelegt und ihm dann mit runtergezogener Hose durch den Raum geschleift. Der Prinz sieht sich als unschuldiges Opfer und will nun gegen die Polizei und die medizinische Einrichtung in Vöcklabruck gerichtlich vorgehen. Die Behörde wiederum will dem 66-Jährigen den Waffenschein abnehmen. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. 

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com