Österreich
SJ zeigt Sebastian Kurz als Sensenmann für Grüne
Sebastian Kurz klopft als Sensenmann in einer Karikatur an die Tür der Grünen. Das Facebook-Posting der Gänserndorfer SJ sorgt für Aufregung.
Beim Dosen-Werfen auf Politikerköpfe von Türkis-Blau hatte die SJ-Bezirksgruppe Gänserndorf übers Ziel geschossen. Sogar SP-Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner kritisierte danach die Aktion beim Familienfest der SP in Groß-Enzersdorf ("Heute" berichtete).
Nun sorgt ein Facebook-Posting der Sozialistischen Jugend Bezirk Gänserndorf erneut für Aufsehen. In einer Art Karikatur wird Sebastian Kurz als Sensenmann gezeigt, der an die Tür der Grünen klopft. Die SPÖ (Sterbedatum 2017) und FPÖ (Sterbedatum 2019) hat er bereits abgeklopft. Beide Koalitionen scheiterten, die SJ symbolisiert das mit fließendem Blut.
Zur Bildbeschreibung postete die SJ Bezirk Gänserndorf: "An diesem Wahlabend wird klar, dass die zukünftige Bundesregierung auch eine schwarz-grüne werden könnte. Was das wahrscheinlich bedeutet: Dass bei den Grünen wegen der 2-jährigen Pause ein politischer Personalabbau stattgefunden hat, der sie verhandlungstechnisch schwächt. Kurz könnte leichtes Spiel wittern und die Grünen als Steigbügelhalter missbrauchen, wenn sie auf ihn eingehen. Darum sei ein Wort der Warnung an Die Grünen gerichtet: Wisst, mit wem ihr euch einlasst! Eine erkämpfte CO2-Steuer ist vielleicht das Leid der Menschen hinter den Zäunen der Kurz'schen Festung Europa nicht wert."
Die Reaktionen auf das Posting fallen unterschiedlich aus. Viele finden das Posting treffend, andere wiederum meinen: Wieder übers Ziel hinausgeschossen.
Entschuldigung der SJ fürs Dosen-Werfen
Übrigens: Die SJ Bezirk Gänserndorf hatte sich nach der Dosenwurf-Aktion auf dem Familienfest der SPÖ entschuldigt. Die Aktion sei nicht vorher mit dem Veranstalter abgesprochen gewesen. „Es war nicht unsere Absicht, mit dem Dosenschießen jemanden zu beleidigen oder gar zu verletzen – sollte das geschehen sein, stehen wir nicht an, uns hiermit zu entschuldigen", teilte SJ-Bezirksvorsitzender Patrick Hansy damals mit. „Wir haben unser ‚Ibiza-Dosenwerfen' veranstaltet, um die Vorgänge bei der ‚Ibiza-Affäre' (vor allem die Rücktritte der Minister) auf witzige Weise darzustellen und auch zu kritisieren. Deswegen stand bei der Spielbeschreibung auch ‚Jede umgeworfene Dose ist ein Rücktritt' dabei – was auch nur so gemeint ist und nicht anders."
SJNÖ-Landesvorsitzende Melanie Zvonik bezeichnete die Reaktionen auf das Dosenwerfen wiederum als „völlig überzogen". Und: „Das Dosenschießen ist einfach eine Aktionsform von uns und deswegen werde ich jetzt nicht sagen, dass wir das nie wieder machen werden", so Zvonik.