Österreich
Sintflut-Regen sucht Österreich heim
Am Freitag schüttet es bis zu 150 Liter pro Quadratmeter, Schnee fällt bis auf 500 Meter herab. Wetter-Experten warnen vor Muren und Überflutungen.
Adria-Tief "Tarek" lässt die Menschen in den südlichen Landesteilen weiter zittern. Wegen den immensen Niederschlagmengen drohen regional sogar Überflutungen.
Gefahr durch Überflutungen und Muren
Besonders im Süden schüttet von Donnerstag weg in manchen Gebieten in Strömen. Besonders betroffen sind am Freitag das südliche Osttirol, Kärnten und die Hohen Tauern. Bis am Abend fallen hier 60 bis 90 Liter Wasser vom Himmel. Absolute Spitzenregionen sind an die Karnischen Alpen und die Karawanken an der südlichen Landesgrenze – hier sind bis zu 150 Liter pro Quadratmeter möglich. Die Höchsttemperaturen liegen am Freitag landesweit zwischen frischen 2 und 8 Grad. Nur im Süden klettert das Quecksilber auf bis zu 13 Grad.
"Der sehr trockene Boden kann zwar sehr viel Wasser aufnehmen, bei diesen großen Mengen sind lokale Überflutungen und Vermurungen aber dennoch möglich", sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. "Vor allem im Lesach-, Dellach und Gailtal sowie im Bereich des Loiblpasses." Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings: Im Laufe des Tages nimmt der Niederschlag langsam ab.
Mehr als ein Meter Neuschnee
In der Nacht auf Freitag schneite es regional bis auf 500 Meter Seehöhe hinab. Obwohl der Trend im Tagesverlauf nach oben zeigt, steigt die Schneefallgrenze am Freitag nicht über 1.000 Meter. Von Vorarlberg weg regnet und schneit es verbreitet im gesamten Alpenraum bis hinauf zu den Eisenwurzen nahe dem Dreiländereck von Steiermark, Ober- und Niederösterreich.
Auf den Bergen erwarten die UBIMET-Experten bis zu einen Meter Neuschnee! Regional herrschen tiefwinterliche Verhältnisse und durch den nassen Schnee besteht Schneebruchgefahr bei den schon belaubten Bäumen.
Auf Grund der derzeitigen Witterungsverhältnisse sollte von einem Wechsel auf Sommerreifen (hier geht es zu den rechtlichen Vorschriften) immer noch abgesehen werden. "Mit dem Wechsel auf Sommerreifen sollte man in den alpinen Regionen weiterhin warten", sagte Spatzierer. "Hier wird es bis zum Freitag sogar noch einmal richtig winterlich."
Wettervorschau für das lange Wochenende
Auch am Samstag schneit es vor allem an der Alpennordseite munter weiter. Betroffen sind allerdings nur noch die Hochtäler der Region. Unterhalb von 1.100 bis 1.300 Meter sollte laut Meteorologen kein Schnee mehr fallen.
Das ungemütliche Wetter zieht weiter gen Osten. Hier bilden sich gegen Nachmittag dichte Wolken und zahlreiche Schauer gehen nieder. Zum Glück hat der wilde Aprilwetter-Ritt der letzten Tage am Samstagabend endlich in ganz Österreich ein Ende. Am Sonntag wird es landesweit wärmer und freundlicher. (rcp)