Tonnenweise Rücksendungen
"Sinnlos, fatal" – die Schattenseiten des Black Friday
Unzählige Kunden scharrten schon in den Startlöchern: Heute ist Black Friday. Der einen Freud', der anderen Leid: Ein Politiker übt harsche Kritik.
Was kaufen die Österreicher an diesem Freitag besonders gerne? Laut einer Umfrage des Handelsverbands ticken sie heuer besonders praktisch: 40,7 Prozent wollen rund um den Black Friday und Cyber Monday bei Mode-Schnäppchen zuschlagen. Bekleidung hat damit erstmals elektronische Geräte (35,2 Prozent) auf Platz zwei verdrängt.
Die Arbeiterkammer warnt unterdessen vor vermeintlichen Schnäppchen, die in Wirklichkeit gar keine sind: Rabatte können deshalb so verlockend wirken, weil die Händler oft von einem sehr hohen Listenpreis ausgehen. Um nicht auf diesen Trick hereinzufallen, lohnt es sich, schon vor dem Aktionszeitraum die Preise zu vergleichen.
Vernichtung aus Kostengründen
Auch Oberösterreichs Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) appelliert jetzt, nicht ungebremst zu konsumieren. "Unmengen ungenutzter neuwertiger Waren verbleiben in Lagerhäusern, und tonnenweise Retouren gehen an die Versandhäuser zurück", sagt er. Aus Kostengründen würden zahlreiche Billigprodukte dann oft einfach weggeworfen.
„Unmengen ungenutzter neuwertiger Waren verbleiben in Lagerhäusern, und tonnenweise Retouren gehen an die Versandhäuser zurück.“
Kaineder verweist auf alarmierenden Berechnungen von Greenpeace: Demnach werden jährlich rund 13 Millionen Pakete mit Textilien und etwa drei Millionen mit Elektronikartikeln zurückgegeben. Zehn bis 20 Prozent der Textilretouren und vier bis zehn Prozent der Elektronikartikel-Rücksendungen werden vernichtet.
"Die enorme Anzahl an sinnlosen Transporten und die gewaltige Ressourcenverschwendung sind gerade im Hinblick auf die Klimakrise fatal", betont Kaineder. Er appelliert an die Kunden, sich nicht von Rabattschlachten verführen zu lassen.
Der Landesrat erinnert an Möglichkeiten, die Umwelt und Klima schonen, und rät zu einem Besuch in einem der 29 "ReVital Shops" in Oberösterreich. Dort werden gebrauchte wiederaufbereitete Gegenstände und Textilien zum Verkauf angeboten. Und: Defekte Elektrogeräte erfahren mit dem Reparaturbonus des Bundes ein zweites Leben. Das schone nicht nur Ressourcen, sondern schaffe und sichere auch regionale Arbeitsplätze, so Kaineder.