Wirtschaft

"Sind am Limit" – Diese Branche pfeift aus letztem Loch

Zusätzlich zum Weihnachtsgeschäft stellt auch der aktuelle Lockdown eine enorme Belastung für die Zusteller dar. Die Gewerkschaft ist erbost. 

Michael Rauhofer-Redl
Teilen
Paketzusteller der österreichischen Post mit einem gelben Lieferwagen
Paketzusteller der österreichischen Post mit einem gelben Lieferwagen
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Das Weihnachtsgeschäft stellt Zustelldienste vor besondere Herausforderungen. Aktuell kommt aber zusätzlich zum ohnehin schon arbeitsreichen (Vor-)Weihnachtsgeschäft auch noch der harte Lockdown dazu, weswegen Zusteller vor noch größere Herausforderungen gestellt werden. Das macht der Österreichische Gewerkschaftsbund in einer aktuellen Aussendung zum Thema. Die Postler stünden "an der Grenze des Machbaren", heißt es dort. 

"Anstatt sich für die voraussehbaren Ereignisse zu rüsten, wie das die Gewerkschaft und Personalvertretung in den letzten Monaten immer wieder gefordert hat, hat das Postmanagement ihren Fokus lieber auf die Steigerung des Betriebsergebnisses gelegt. Und das zu Lasten der Mitarbeiter", schlägt die Gewerkschaft harsche Töne an. 

"Seit zwei Jahren am Limit"

Seit knapp zwei Jahren arbeiten die Postler am Limit. Diese Dauerbelastung führt zu Erschöpfung mit gesundheitlichen Folgen. Steigende Krankenstände bestätigen die dramatische Entwicklung. Durch Personalausfälle unbesetzte Zustellbezirke müssen von übrigen Mitarbeitern zusätzlich miterledigt werden. Vielerorts müssen tagtäglich Überstundenleistungen erbracht werden, weil das notwendige Personal fehlt.

Eine ähnliche Situation herrscht auch in den Postfilialen vor, wo lange Warteschlangen das Bild prägen. Die Schalterbediensteten berichten von permanentem Druck aber auch von sich häufenden verbalen Übergriffen von wütenden Kunden.

Mehr Personal gefordert

"Wir brauchen unverzüglich mehr Personal, um eine Entlastung für unsere Postlerinnen und Postler in allen Bereichen der Post zu schaffen", warnt Richard Köhler, Vorsitzender der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF). Es könne nicht sein, dass Mitarbeiter für die Versäumnisse des Managements mit ihrer Gesundheit bezahlen.

"Unsere Aufgabe als Gewerkschaft und Personalvertretung ist es, auf die Gesundheit der Beschäftigten zu achten. Ich fordere umgehend die kontaktlose Zustellung sicherzustellen. Das entspricht auch den Corona-Schutzmaßnahmen, die u.a. eine Beschränkung von Kundenkontakten zum Ziel haben.", so Köhler abschließend.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf