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Sims 4 im Test - Das Leben ist kein Wunschkonzert
Drei Jahren nach der PC-Version schafft es der "Lebenssimulator" auf Konsolen. Spaß ist garantiert - jedoch muss man verlorene Nerven in Kauf nehmen.
Wie witzig - Stefan ist genauso faul wie im echten Leben. Daniel ist tatsächlich der Party-Tiger und Dominik ist nichts wichtiger als das Geld. Und sie sehen auch tatsächlich aus wie eine Sim-Version von sich selbst. Nur wieso hat das Haus so einen hässlichen Grundriss? Und weshalb steht die Einrichtung überall, nur nicht da wo sie stehen soll?
Der Grund für das Chaos ist schnell erklärt: Die Steuerung! Das ist eigentlich auch schon das einzige Manko von "Sims 4", dass es nun auch auf der PlayStation 4 sowie der Xbox One gibt. Doch erstmal alles auf Anfang.
Erschaffen, wie man möchte
Bevor das Spiel so richtig losgeht, geht es mal an das Erstellen seiner Charaktere, und hier kann man sich so richtig austoben - zumindest bei der Feinmodellierung der Gesichter. Denn das Standardpaket der Sims-Version kommt ohne viel Schnick-Schnack.
Die Kleidung wirkt wie "alles schon einmal da gewesen", die Frisuren sind irgendwie witzig, aber auch nicht das gelbe vom Ei. Aber sieht man davon ab, dann steht dem Spaß beim Erstellen nichts im Wege. Die Nase kann bis ins Detail angepasst werden, ebenso wie Kinn, Wange oder Augenlid. Ein kleiner Bierbauch für Daniel? Kein Problem. Alles ist möglich!
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Anschließend wird der Charakter angepasst. Auch hier: Nichts spektakuläres, aber für jeden etwas dabei. Man ordnet seinem Sim eine Haupteigenschaft zu und verfeinert diese mit drei Subeigenschaften. Daniel ist also der Musiker, der gerne mal die Sau raus lässt, aber leider auch ein wenig tollpatschig ist. Macht nichts - Hauptsache er ist gesellig.
Erbauen, wie man kann
Hat man seine WG erstellt geht es auch an Häuser bauen, oder - wer sich Nervenzusammenbrüche sparen möchte - einfach ein vorgefertigtes kaufen. Denn bereits im Sim-Editor machte sich die Steuerung schon bemerkbar, die uns unser Sim-Leben schwer machen wird.
Per Tastendruck wechselt man zwischen dem freien Pfeil-Cursor oder der "festen" Menüsteuerung. Das führt zwangsweise zu Komplikationen und Missverständnissen mit dem Game. Denn man möchte doch einfach nur die nette Stehlampe mit dem pinken Schirm kaufen und Zack - da steht der Trevi-Brunnen mitten in der Küche.
Gegen den Baumodus selbst ist gar nichts sonst auszusetzen - der bietet nämlich unzählige Möglichkeiten. Nur kann man diese leider kein bisschen kontrollieren. Man muss also einfach auf das Glück und die Gnade des Spiels hoffen.
Leben und leben lassen
Übersteht man die Modellierung der Sim-Version der engsten Freunde und Verwandten und schafft diesen auch noch irgendwie ein Dach über den Kopf, dann geht das Chaos erst richtig los - ob gewollt oder nicht. Denn mal möchte man Daniel auf die Toilette schicken, verklickt sich und zwingt ihn dazu noch mehr zu Essen und Trinken.
Sieht man sich die Welt unserer neuen Freunde an, so ist man womöglich ein wenig enttäuscht wenn man an Sims 3 zurückdenkt. Denn anstatt eine offene Welt zu erkunden, kann man lediglich die kleine, aber durchaus liebevoll gestaltete Nachbarschaft erkunden.
Jedoch verliert man schnell den Reiz am nahe gelegenen Teich angeln zu gehen, denn für ein bisschen Fischen muss man davor bis zu 30 Sekunden im Ladebildschirm verbringen. Das stoppt den Spielfluss ein wenig.
Bleibt man aber in seinem (so gut wie möglich errichteten) Haus, erlebt man überaus lustig-skurrile Momente, wie man es von den Sims gewohnt ist - wenn man sich darauf einlässt. Denn man muss akzeptieren, dass sich Stefan zeitweise durch das Wohnzimmer teleportiert, oder Daniel einfach sauer ist über die schmutzigen Teller in der Küche - die jedoch gar nicht da sind.
Fazit
Das alles macht die Sims aber umso lustiger. Sofern man nicht wieder mit dem Cursor durch die Spielewelt fahren muss. Alles in allem ist Sims 4 ein gelungenes Spiel, von dem man sich aber wohl mehr erwartet hätte.
Man wird oft dazu verleitet, einfach die Rolle des Zusehers zu übernehmen, anstatt das Zepter in die Hand zu nehmen und die Sims zu Taten zwingen. Denn am Ende fackelt Daniel einfach nebenbei das Haus an, obwohl man ihn einfach zu einer netten Konversation mit dem Nachbarn drängen wollte. (slo)