Politik
Erdogan droht Kurz wegen Moscheen-Schließungen
"Wir werden nicht tatenlos zusehen", so der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einem Fastenbrechen am Samstagabend in Ankara.
Nach der Schließung von insgesamt sieben Moscheen in Österreich hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Antwort der Türkei angekündigt.
Bei einem Fastenbrechen sagte Erdogan am Samstagabend in Richtung von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP): "Ich fürchte, dass die Schritte des österreichischen Bundeskanzlers die Welt zu einem neuen Kreuzzug führen", so Erdogan nach Angaben der Agentur Anadolu. "Ihr macht so etwas und wir sitzen tatenlos herum? Das bedeutet, dass auch wir einige Schritte unternehmen", sagte Erdogan.
Kritik von IGGÖ
Kritik kam zuvor auch vom Vizepräsident der islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Esad Memic. Memic kritisierte im „Ö1"-Mittagsjournal vor der Tagung des obersten Rats der Glaubensgemeinschaft, dass die österreichische Regierung die Moscheenschließungen und Imamenausweisungen ausgerechnet im Fastenmonat Ramadan vollziehe. Die Schließung von Moscheen eine Woche vor dem Fastenbrechen am Ende des Ramadans und wenige Stunden vor dem Freitagsgebet sei ein „Affront" gegen die Muslime in Österreich, zitierte „Ö1" aus einer schriftlichen Stellungnahme.
Blümel wehrt sich
Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) wies ebenfalls im „Ö1"-Mittagsjournal die Kritik, dass die Regierung Erdogan in die Hände spiele, zurück. Die Vollziehung der österreichischen Gesetze habe nichts mit den türkischen Wahlen zu tun. Die österreichische Regierung richte sich nicht nach Erdogan. Man habe das jetzt gemacht, weil man nach der Entscheidung des Kultusamtes keine Zeit habe verstreichen lassen wollen, so Blümel.
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