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"Sie killt ukrainische Clubs" – Shakhtar verklagt FIFA

In der Ukraine wird wieder Fußball gespielt. Bei Shakhtar Donezk ist man dennoch nicht zufrieden – der Grund ist der Fußball-Weltverband.

20 Minuten
Shakhtar Donetsk verklagt den Fußball-Weltverband FIFA.
Shakhtar Donetsk verklagt den Fußball-Weltverband FIFA.
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Am Mittwochabend (21 Uhr) tritt Shakhtar Donzek in der Champions League gegen Real Madrid an. Es ist das Duell des Ersten Real gegen den Zweiten Shakhtar. Für die Ukrainer ist es eine Reise aus dem Kriegsgebiet in den Frieden nach Spanien. Denn auch wenn die heimische Liga läuft, normal ist nichts in der Ukraine.

Bei einem Luftalarm pfeift der Schiri ab und alle Personen verschanzen sich. Geht der Alarm länger als zwei Stunden, wird die Partie abgebrochen und nicht gewertet. Die Liga macht alles für die Sicherheit. So werden die Partien auch nur in der Hauptstadt und im äußersten Westen des Landes ausgetragen.

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Bei Shakhtar ist man froh, dass die Liga läuft. Sergei Palkin, CEO von Shakhtar Donezk, meint zu 20 Minuten, dass der Fußball positive Emotionen vermittle. Er stellt aber auch klar: "Unser Ziel ist es, den Krieg gegen Russland zu gewinnen. Alles andere ist weniger wichtig." Die FIFA kritisiert er scharf. Palkin sagt: "Gianni Infantino sollte in die Ukraine kommen, um zu sehen, was los ist." Und dann ist da ja auch noch der Rechtsstreit des Vereins mit der FIFA. So ist der ukrainische Top-Klub stinksauer.

Millionen-Transfers zerplatzten

Mitte Juli wurde bekannt, dass Shakhtar rund 50 Millionen Euro an Schadenersatz von der FIFA fordert. Der Grund dafür ist das außerordentliche Transferfenster für ausländische Spieler und Trainer von russischen und ukrainischen Clubs, das von der FIFA geöffnet wurde. So sind noch bis Ende Juni 2023 alle Verträge ausgesetzt und die Spieler gelten als vertragslos, dürfen also ohne irgendwelche Konsequenzen einen Vertrag mit einem anderen Verein unterzeichnen.

Mit dieser Regel will die FIFA die Spieler schützen und es ihnen ermöglichen, ohne große Probleme das Kriegsgebiet zu verlassen. Ursprünglich bestand diese Regel nur bis Ende Juni, doch die FIFA verlängerte sie nochmals. Der Grund: der anhaltende Krieg und die weiter gefährliche Situation für die Fußballer in der Ukraine.

Millionen-Deal zerplatzt

Das ist bitter für Donezk, da der Verein Anfang der vergangenen Saison 14 ausländische Spieler unter Vertrag hatte – die meisten waren Brasilianer. Viele verließen den Verein gleich zu Beginn des Kriegs, sie kamen dank der FIFA-Regel ohne Ablöse anderweitig unter. Ein paar Ausländer hatte Shakhtar aber diesen Sommer noch im Kader – und mit diesen wollte der ukrainische Top-Klub Geld verdienen.

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    Donezk hatte etwa vor, Manor Solomon nach Fulham zu verkaufen. Mit dem Premier-League-Klub waren sich die Ukrainer gar schon über eine Ablösesumme von 7,5 Millionen Euro einig gewesen. Doch dann machte ihnen eben die FIFA einen Strich durch die Rechnung. Solomon wechselte ohne Ablöse nach England. Gleiches passierte beim Brasilianer Tetê, der nun bei Olympique Lyon unter Vertrag steht.

    "Wir verteidigen unseren Verein"

    Donezk wollte sich das nicht bieten lassen und zog vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne. Der Klub forderte von der FIFA einen Schadenersatz in der Höhe von 50 Millionen Euro. Palkin sagte im Juli "The Athletic": "Wir haben die Möglichkeit verloren, vier ausländische Spieler für insgesamt 50 Millionen Euro zu transferieren. Mit dem Entscheid hat die FIFA die ukrainischen Clubs gekillt."

    Gegenüber 20 Minuten bekräftigt der CEO nun diese Worte und meint: "Wir verteidigen unseren Verein und sind der festen Überzeugung, dass die FIFA-Regel unsere Verhandlungen und Verkaufsgeschäfte vereitelt hat." Palkin ist vom Erfolg der Klage überzeugt: "Wir glauben an die Gerechtigkeit!"

    Die FIFA äußert sich nicht dazu. Wie der Streit also weitergeht, wird sich zeigen. Der Ball liegt beim CAS. Die ganze Schuld der FIFA anzulasten, greift aber wohl ohnehin zu kurz. Als Weltverband ist sie auch für die Spieler verantwortlich – nicht nur für die Vereine.

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      4 Ausländer im Kader

      Derzeit stehen im Kader von Shakhtar nur noch vier ausländische Spieler: Lassina Traoré (Burkina Faso, neun Millionen Euro Marktwert), Olarenwaju Kayode (Nigeria, 3,2 Millionen), Neven Djurasek (Kroatien, 1 Million) und Lucas Taylor (Brasilien, 800.000). Aber auch sie könnten wegen der Krieg-Sonderregel jederzeit ablösefrei wechseln.

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