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Shitstorm – Studentin findet Florenz einen "Albtraum"
Eine US-Studentin studierte vergangenen Herbst in Florenz. Zurück nach New York kehrte sie mit schlechten Erfahrungen und einem Hass auf die Stadt.
Ein Austauschsemester ist für viele Studenten ein Traum. Nicht aber für Stacia Datskovska, die NYU (New York University) Studentin verbrachte im vergangenen Herbst ein Semester in Florenz: Doch der Austausch, die Stadt und die Leute sagten Datskovska gar nicht zu.
Weil sie Journalismus und internationale Beziehungen studiere, war dieser Austausch Pflicht, schreibt sie in einem "Business Insider"-Artikel. Vor ihrer Ankunft habe sie erfahren, dass sie mit sechs anderen Schülerinnen eine Wohnung, zwei Gehminuten von der Kathedrale entfernt, teilen würde. Damals habe sie sich noch auf die Zeit in Italien gefreut.
Das Semester verlief nicht wie erhofft
Doch das Semester ist nicht nach ihrem "Gusto" verlaufen. Mit ihren Mitbewohnerinnen habe sie fast keine Zeit verbracht, da alle ihre eigenen Pläne hatten und viel feiern waren. Ihre Interessen hingegen lagen woanders. "Ich musste meinen Notenschnitt aufrechterhalten und habe viel gelernt." Gleichzeitig habe sie ein Online-Praktikum absolviert.
In ihrem Austauschprogramm habe sie ein Drei-Tage-Wochenende gehabt, viele ihrer Mitstudentinnen und Mitstudenten hätten diese Zeit genutzt, um die Partystädte Europas zu erkunden. Sie allerdings habe sich eher für Kultur interessiert und sei daher oftmals unfreiwillig alleine gereist.
"Typisch amerikanisch"
Die meiste Zeit habe sie alleine in Florenz verbracht, Museen besucht, die Stadt erkundet und auf Märkten eingekauft. "Ich war enttäuscht, dass niemand in meinem Austauschprogramm meine Werte zu haben schien", sagt Datskovska. Und auch die Menschen aus Florenz seien ihr gegenüber unfreundlich gewesen. "Es war der größte Albtraum."
Auf Twitter wurden ihre Erfahrungen vielfach geteilt. Die meisten Userinnen und User können ihren Hass auf das Austauschsemester aber nicht nachvollziehen. "Ein Semester im Ausland ist die beste Erfahrung überhaupt", schreibt eine Userin. "Stacia Datskovska ist so eine typische Amerikanerin", meint ein anderer.
"Mädchen, was redest du?"
Geteilt wurde der Artikel auch von Amanda Knox, die während ihrem Austauschsemester durch den Mordfall Meredith Kercher im italienischen Perugia weltberühmt wurde. Ihre Aussage: "Mädchen, was redest du? Im Ausland studieren ist toll!" dürfte wohl eher ironisch gemeint gewesen sein.
Knox verbrachte ab November 2007 vier Jahre in einem italienischen Gefängnis. Dies, weil sie der Mittäterschaft beschuldigt und wegen Mordes verurteilt worden war. Im Rahmen einer Berufungsverhandlung wurde sie dann 2015 entlassen und freigesprochen.