Niederösterreich
Shitstorm für Arzt, weil er bei Kindersommerfest impfte
Arzt Bernhard Harb nutzte die Chance und bot beim NÖ Kindersommerspielefest in Herzogenburg Covid-Impfungen ohne Anmeldung an. Es hagelte Kritik.
Mit Anfeindungen haben viele Ärzte derzeit zu kämpfen, wenn es um die Corona-Impfung geht. Die Impfgegner fühlen sich von den Impfungen ohne Voranmeldung unter Druck gesetzt. Dies bekam jetzt der praktische Arzt Bernhard Harb aus Herzogenburg (St. Pölten-Land) zu spüren.
"Jeder Stich führt zurück zur Normalität"
Er bot an einem Nachmittag im Rahmen des NÖ Kindersommerspielefest "NÖKISS" Covid-Impfungen für Jugendliche und Erwachsene an. "Die Aktion wurde auch gut angenommen. Ich freue mich über jeden Stich, der wieder ein Stück in die Normalität führt", teilt der Arzt mit. Doch mit den Folgen der "paar Stiche" rechnete der Mediziner nicht.
"Kindermörder"
"Leider wurde während der Aktion der Google Account meiner Ordination einem kleinen Shitstorm von Impfgegnern unterzogen. Die negativ Bewertungen trübten meine Punkte", erklärt Harb. Viele Leute nutzen laut ihm den Deckmantel der Anonymität im Internet. "Ich wurde heftig beschimpft", so der Arzt.
"Eine stellte mich auch als Kindermörder hin, weil ich laut ihr Gift verspritze", teilt der Mediziner weiter mit. Aber: Er könne damit leben. "Ich rette lieber Leben als mich über dumme Google-Kommentare zu ärgern", nimmt er die Bewertungen mit Humor.
Spendet Honorar
Und er sich dazu entschlossen, sein Honorar, welches er für die Impfungen als Kassenarzt erhalten hätte, an die NÖKISS zu spenden. "Damit dieses Kinderfest noch viele Jahrzehnte weiter stattfindet", schließt der Landarzt ab.