Shitstorm auf Facebook wegen Kopftuch-Emoji

Eine Wienerin (16) erfand ein Kopftuch-Symbol für's Handy. Der Wiener Vizebürgermeister (FPÖ) löste auf Facebook einen Shitstorm gegen das Mädchen aus.

Rayouf Alhumedhi (16) aus Wien-Donaustadt setzte bei Apple ein Kopftuch-Emoji für das Handy durch. Mit ihrem Einsatz schaffte es die Wiener Schülerin nun auf die Liste der 30 einflussreichsten Jugendlichen des berühmten US-Magazins "Time", die Story ging um die Welt, wir berichteten. Doch nicht freuen sich über den Erfolg der jungen Wienerin. Für den Wiener FPÖ-Vizebürgermeister Johann Gudenus ist die Auszeichnung einfach nur "Irrsinn", wie er auf Facebook postete.

Sofort folgte ein Shitstorm mit über 440 Postings und 1.100 Likes. Das Kopftuch-Emoji lässt die Emotionen hochgehen, zum Teil wird Rayouf Alhumedhi aber auch wüst beschimpft. "Das können sie in Saudi Arabien machen aber nicht bei uns. Wenn ihr das fehlt, dann ab nach Hause", findet Margaretha P. "Da bekommt der Begriff 'Fetzenschädel' gleich eine ganz neue Bedeutung!", stichelt ein gewisser Rene P. "Die blöde K** soll ihre kranke Ideologie in Saudi Arabien ausleben", klopfte Marin H. in die Tasten. "Von mir hätte sie einen A****tritt bekommen", senkt Christian B. das Niveau.

Doch es geht auch anders: Einige Poster wehren sich gegen die Facebook-Attacke auf die 16-jährige Schülerin und schießen scharf zurück. "Eine Schülerin hatte eine Idee und die wird jetzt umgesetzt. Was ist da so schlimm daran, dass man jetzt so gewaltätig verbal über sie herfallen muss?", fragt sich Christian V. "Schön, daß sich über 400 Facebooker über ein Kopftuchemoji aufregen können. Dass man sich über die Menschen aufregen sollte, die hier keine Steuern zahlen – obwohl sie Österreicher sind – (...), ist Euch allen egal", findet Martina C. "Und sowas sitzt ungestraft in da Politik und sacklt jeden Monat a menge Steuergeld ein. Des geht anscheinend nur bei uns", kritisiert Karin O. Gudenus.



Was meinen Sie zum Kopftuch-Emoji? Stimmen Sie jetzt ab!

(pet)